06.03.2011 20:30 Uhr

Trotz Wembley-Tor - HSV 2:4 gegen Mainz 05

Hamburg (dpa) - Auch ein Wembley-Tor von Marcell Jansen hat Mainz 05 den Karneval nicht verdorben. Ein überragender André Schürrle sorgte beim 4:2 (0:1) beim Hamburger SV für einen weiteren «Big Point» der auswärtsstarken Hessen und riss die Hanseaten aus allen Europapokal-Träumen.

Nach Jansens Aufreger-Tor trafen Schürrle (56./82. Minute), Gojko Kacar (61.) per Eigentor und Florian Heller (88.) für Mainz sowie HSV-Stürmer Mladen Petric (59.) hingegen «richtig». Zuvor war vor 49 462 Zuschauern Jansens Schuss (17.) an die Latte deutlich vor der Torlinie aufgekommen, doch Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) entschied nach einem Signal seines Linienrichters Christoph Bornhorst (Damme) auf Treffer.

Erst am Samstag hatte der Fußball-Weltverband FIFA bekanntgegeben die Entscheidung zur Einführung von Torlinientechnologien auf März 2012 zu verschieben. Mit 43 Punkten liegt Mainz nun als Tabellenvierter der Bundesliga vor Rekordmeister FC Bayern München (42), der am kommenden Wochenende den Siebten HSV (37) empfängt.

Beide Trainer hatten ihr Personal nur geringfügig geändert. HSV-Trainer Armin Veh brachte Jonathan Pitroipa für Piotr Trochowski. Die angeschlagenen Heiko Westermann, Joris Mathijsen und Frank Rost konnten spielen. 05-Coach Thomas Tuchel, der in Augsburg von Veh aus der A-Jugend ins Drittliga-Team geholt worden war, ließ Marcel Risse für Sami Allagui (Oberschenkelverletzung) spielen.

Die Gäste begannen selbstbewusst und stellten mit ihren Kontern die HSV-Defensive vor Probleme. Schürrle hatte nach fünf Minuten die erste Chance. Hamburg hatte Probleme im Spielaufbau und brachte mit vielen Fehlpässen nichts zustande. Wie aus dem nichts fiel dann das 1:0. Jansen schoss den Ball an die Unterkante der Latte vor die Linie - doch alle Mainzer Proteste halfen nichts. «Ich hab mich schon gewundert, dass der Linienrichter sofort die Fahne gehoben hat. Da gibt es keine zwei Meinungen, der Ball war nicht drin», sagte 05-Manager Christian Heidel zur Halbzeit am «Sky»-Telefon. «Da freuen wir uns doch einfach», bemerkte HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.

Nach diesem Schock kämpfte sich Mainz ins Spiel zurück. Andreas Ivanschitz prüfte per Hacke Rost (26.), Joris Mathijsen warf sich in Nico Bungerts Nachschuss. Der Niederländer hatte kurz darauf Glück, als sein hartes Einsteigen gegen Risse «nur» mit Gelb geahndet wurde. Rost rettete erneut gegen Ivanschitz und hielt die Hamburger «Führung» fest. Die Hanseaten hatten keine Linie, Mainz hingegen einen klaren Plan.

Veh reagierte und brachte nach der Pause Trochowski und Ben-Hatira. Mit dem neuen Personal wachte der HSV auf und spielte endlich Fußball. Zwar setzte sich Schürrle gegen Dennis Aogo durch. Seinen Kopfball prallte von Aogos zum 1:1 ins Tor, doch davon unbeeindruckt brachte Petric mit seinem achten Saisontreffer Hamburg in Führung. Im nun aufregenden Schlagabtausch fälschte Kacar keine 120 Sekunden später Risses Hereingabe ins eigene Netz ab. Schürrle und der eingewechselte Heller sorgten dann für den verdienten Mainzer Sieg.

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