19.02.2011 18:30 Uhr

1:2 in Freiburg: Wolfsburg weiter in der Krise

Freiburg (dpa) - Der Absturz des VfL Wolfsburg geht auch mit Pierre Littbarski weiter. Das 1:2 (1:1) beim SC Freiburg war bereits die vierte Niederlage in Serie für den abstiegsgefährdeten Ex-Meister - und die zweite unter dem neuen, prominenten Trainer.

Dabei war der Tabellen-15. am Samstag lange Zeit die deutlich engagiertere und spielerisch bessere Mannschaft. Auch die teuren Umbau-Maßnahmen im Kader des VfL schienen sich zum ersten Mal auszuzahlen, denn in der 28. Minute schoss der neue Stürmer Patrick Helmes nach Vorlage des neuen Mittelfeldspielers Tuncay das 0:1.

Nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung traf Stefan Reisinger allerdings zum Ausgleich für den SC (43.). Und in der 69. Minute machte ausgerechnet der in der Winterpause vom VfL umworbene Freiburger Torjäger Papiss Demba Cissé die Wolfsburger Niederlage perfekt. Eine weitere pikante Personalie: Bei beiden Toren sah Nationalspieler Sascha Riether sehr schlecht aus. Der VfL-Verteidiger hatte von 1998 bis 2007 neun Jahre lang für den Sportclub gespielt.

Eine Halbzeit lang schien Littbarskis Krisenmanagement zu wirken. Die suspendierten Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg wurden bei den «Wölfen» nicht vermisst, der im Gegenzug vom neuen Coach wieder aufgebotene und gestärkte Diego wurde seiner zentralen Rolle gerecht. Der Brasilianer initiierte mehrere gefährliche Aktionen und machte das VfL-Spiel diesmal schnell, statt es permanent zu verschleppen.

Vor allem traten die Wolfsburger einen Tag nach dem Offenen Brief an ihre Fans («Zusammen müssen wir dieses Tal durchschreiten») endlich auch wieder wie ein geschlossenes und sichtlich gewilltes Team auf. Schon vor dem Führungstor hatten sie durch Helmes (21.), Cicero (22.) und Tuncay (27.) mehrere gute Möglichkeiten.

Beim 1:0 wurde Helmes vom Türken schön freigespielt - und hob den Ball anschließend überlegt über SC-Torwart Oliver Baumann hinüber. Sein bis dato letztes Bundesliga-Tor hatte er vor zwei Monaten auch gegen Freiburg erzielt, damals aber noch für Bayer Leverkusen.

Vor nur 19 200 Zuschauer war der Sportclub gut 40 Minuten lang nur ein Schatten seiner vergangenen Monate. Er ließ dem VfL viel zu viel Platz zum Kombinieren, wirkte ungewohnt desorganisiert und leistete sich zahlreiche unnötige Abspielfehler.

Die Fans begannen bereits nach jeder missglückten Aktion zu pfeifen, als Trainer Robin Dutt in der 41. Minute seinen Joker Reisinger einwechselte. Der Stürmer traf kurz darauf wie aus dem Nichts zum 1:1. Der Treffer war umstritten, weil Vorlagengeber Anton Putsila den Ball mit der Hand mitgenommen haben soll. Schiedsrichter Robert Hartmann gab ihn nach längeren Diskussionen aber dennoch.

Nach dem Wechsel wurde Freiburg deutlich aktiver. Johannes Flum (58.) und Reisinger (59.) scheiterten kurz nacheinander am Wolfsburger Ersatz-Torwart Marwin Hitz, der den am Rücken verletzten Diego Benaglio vertreten musste. Die Gastgeber verdienten sich zu diesem Zeitpunkt den Führungstreffer durch Cissé.

Wolfsburg versuchte noch einmal zurückzuschlagen und hatte durch Dieumerci Mbokani (77./86.) und einen Pfostenkopfball von Cicero (90.) drei sehr gute Chancen. Am Ende blieb der VfL aber auch beim achten Anlauf seiner Bundesliga-Geschichte in Freiburg ohne Sieg.

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