27.09.2009 20:30 Uhr

Ibisevic-Festspiele: Hoffenheim düpiert Hertha

Sinsheim (dpa) - Ibisevic-Festspiele, Hoffenheim im Temporausch und Minus-Rekord für die Krisen-Hertha: Dank des Hattricks von Vedad Ibisevic (1./4./21.) düpierte 1899 Hoffenheim am Sonntag die schwachen Berliner mit 5:1 (3:1) und verbesserte sich in der Fußball- Bundesliga auf Platz drei.

Chinedu Obasi (58.) und der überragende Carlos Eduardo per Foulelfmeter (62.) machten vor 29 600 Fans den höchsten Bundesliga-Sieg der Badener perfekt. Raffaels Ehrentreffer (45.) war viel zu wenig für das Team von Trainer Lucien Favre, der nach der erneuten Abfuhr vor dem Rauswurf steht.

Die ersten Ibisevic-Tore seit dessem Kreuzbandriss im Januar besiegelten den Negativ-Startrekord der Hertha. Durch die sechste Pleite in Folge stellte der erneut enttäuschende Tabellenletzte seine enttäuschende Marke aus dem Jahr 1990/91 ein. Der Hauptstadt-Club war beim Anschauungsunterricht in Sachen moderner Tempo-Fußball hoffnungslos überfordert.

Nach dem 0:4-Debakel am sechsten Spieltag zuhause gegen Freiburg und dem Pokal-Aus beim Zweitligisten TSV 1860 München hatte der Hauptstadt-Club verzweifelt versucht, die Krisensymptome zu vertreiben - doch selbst das Mini-Trainingslager in Bad Schönborn, die Arbeit mit einem Mentalcoach und teambildende Maßnahmen blieben ergebnislos. Nach nur 44 Sekunden klingelte es zum ersten Mal. Ibisevic verwertete Obasis Vorlage volley zum 1:0 und war dabei erstmals seit dem 5. Dezember 2008 wieder erfolgreich.

Es war der Auftakt eines Offensiv-Feuerwerks. Die Hoffenheimer durften ungestört kombinieren, das sichtlich konsternierte Gäste-Team wirkte meist wie ein Panikorchester. Spätestens als Ibisevic in der vierten Minute das 2:0 köpfte, hieß es für Herthas neuen Torhüter Timo Ochs: «Willkommen in der Bundesliga». Erst am Donnerstag war der zuletzt arbeitslose Keeper als Ersatz des verletzten Jaroslav Drobny verpflichtet worden. Auf der Hertha-Bank schüttelte Favre ungläubig den Kopf. 60 Sekunden später traf Obasi nur den Pfosten.

Angetrieben von Sejad Salihovic und Eduardo, erinnerten die Gastgeber mit rasantem Kombinationswirbel an ihre mitreißende Hinrunde der Vorsaison, in der sie als Aufsteiger Herbstmeister geworden waren. Ibisevic sorgte in seinen knallgelben Schuhen mit seinem dritten Treffer in der 21. Minute für den zweitschnellsten Hattrick der Bundesliga-Geschichte. Nur weil es die Hoffenheimer in der Folgezeit mit ihrer Spielerei für die Galerie teilweise übertrieben, konnte die Hertha durchatmen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde Hoffenheim für die zunehmende Sorglosigkeit bestraft. Raffael schaffte per Freistoß das 1:3.

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