16.05.2009 18:30 Uhr

HSV verliert gegen Köln

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat die Teilnahme an der Europa League mit einer 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den 1. FC Köln aufs Spiel gesetzt.

Im 52. Pflichtspiel wirkten die Norddeutschen ideenlos und liegen vor dem letzten Spieltag am nächsten Samstag bei Eintracht Frankfurt nur noch auf Tabellenrang sechs. Bereits in der neunten Minute sorgte Fabrice Ehret für die Entscheidung und machte den ersten Sieg für die Kölner seit zwölf Jahren in Hamburg perfekt. Am 17. Mai 1997 hatten die Domstädter zuletzt mit 4:0 in der Hansestadt gewonnen.

Auch ohne Top-Torjäger Milivoje Novakovic (16 Treffer), der wegen einer Leistenverletzung in der kommenden Woche operiert werden muss, und die gesperrten Pierre Womé und Youssef Mohamad begannen die Rheinländer engagiert und suchten den Torabschluss. Einen weiten Abschlag von Torhüter Thomas Kessler, der zum zweiten Mal den verletzten Faryd Mondragon vertrat, nutzte der 22 Jahre alte Ehret zu seinem dritten Saisontreffer. Dem waren Fehler von Guy Demel gegen Manasseh Ishiaku und dann Collin Benjamin gegen den Franzosen vorausgegangen. Torhüter Frank Rost hatte keine Chance gegen den Treffer, der vom Innenpfosten ins Gehäuse gelenkt wurde.

Wie eine kalte Dusche wirkte das frühe Tor, das alle Pläne der Hanseaten über den Haufen warf und die Stimmung in der mit 57 000 Besuchern ausverkauften Nordbank-Arena auf den Nullpunkt sinken ließ. Vor der Partie waren noch Publikumsliebling Ivica Olic (zu Bayern München) und der verletzte Innenverteidiger Bastian Reinhardt mit Blumensträußen vom Vorstand und Jubelgesängen verabschiedet worden. Zum Pausentee gab es ein gellendes Pfeifkonzert der Anhänger, die die schlechteste Halbzeit seit Monaten gesehen hatten.

Jol reagierte und nahm den müden Atouba heraus, der nach seiner halbjährigen Verletzungspause noch nicht die Kraft für zwei Bundesliga-Partien in vier Tagen hatte. Trochowski sorgte für mehr Struktur im Angriff, zumal Jol ihm nach 60 Minuten für den zweikampfschwachen Streit den schnellen Jonathan Pitroipa zur Seite stellte. Streit, der nach dem letzten Saisonspiel nächsten Samstag bei Eintracht Frankfurt seine Koffer packen muss, hätte fast das zweite Gegentor verschuldet, als er leichtsinnig Ishiaku (60.) davonrennen ließ.

Ohne zwingende Tormöglichkeit in der ersten Halbzeit, legten die Gastgeber danach wenigstens einen Gang zu. Angetrieben von Trochowski kam Collin Benjamin (68.) per Kopf zur besten Chance, verfehlte aber knapp. Die hektischen Angriffsbemühungen der gehemmten Hamburger mündeten nicht in einen Torerfolg. In der 90. Minute hätte Piotr Trochowski noch ausgleichen können.

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