12.04.2009 20:00 Uhr

Bitterer Rückschlag für HSV: 0:1 in Stuttgart

Stuttgart (dpa) - Der Hamburger SV hat im Bundesliga-Titelkampf einen bitteren Rückschlag erlitten. Durch einen Treffer von Mario Gomez in der zweiten Minute der Nachspielzeit mussten sich die Hanseaten im Spitzen-Duell beim VfB Stuttgart unglücklich 0:1 (0:0) geschlagen geben. Diesen Artikel weiter lesen

Dadurch verpasste es der durch den «Tanz auf drei Hochzeiten» in Meisterschaft, DFB- und UEFA- Pokal extrem belastete HSV, am punktgleichen FC Bayern München (je 51) auf Platz zwei vorbeizuziehen und dichter an Spitzenreiter VfL Wolfsburg (54) heranzurücken. Vor 55 700 Zuschauern sah Abwehrchef Joris Mathijsen auch noch seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit dem HSV im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Hannover 96.

«Ich war nach 90 Minuten zufrieden mit dem einen Punkt und dann passiert so etwas in letzter Minute, das ist bitter», sagte HSV-Coach Martin Jol nach dem unglücklichen Ende konsterniert. «Wenn man in der letzten Minute so'n Scheiß-Tor bekommt, ist das ärgerlich. Da haben wir uns auch ein bisschen dumm angestellt», stellte Nationalspieler Marcell Jansen selbstkritisch fest. Dagegen war VfB-Teamchef Markuss Babbel überglücklich: «Wir sind am Ende belohnt worden. Danach waren die Emotionen riesengroß - das Stadion ist explodiert wie wir.»

In einer vom Anpfiff an von beiden Teams flott geführten Partie hatte der ohne Kapitän David Jarolim (Gelb-Rotsperre) angetretene HSV durch Nationalspieler Piotr Trochowski (6.) die erste Chance, doch Torwart Jens Lehmann war bei dessen Schuss ins kurze Eck zur Stelle. Anschließend übernahmen die Schwaben die Initiative, ohne jedoch zu klaren Einschussmöglichkeiten zu kommen. Einmal hatten die Gäste aber Glück, als Schiedsrichter Wolfgang Stark bei Timo Gebharts Schuss, der Jerome Boateng an die Hand sprang, weiterspielen ließ (8.). Eine weitere Einschuss-Gelegenheit ließ Ciprian Marica (14.) für den VfB ungenutzt, als er aus dem Gewühl heraus den Ball nicht richtig traf.

In der Folge nahmen die Kontrahenten vorübergehend ein wenig Tempo aus der Begegnung, ehe die Norddeutschen kurz vor der Pause dann noch einmal aufdrehten und durch Ivica Olic dicht vor dem Führungstreffer standen. Erst zielte der flinke Kroate aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei (43.), dann ließ er geschickt Ludovic Magnin aussteigen und zirkelte das Leder aus 14 Metern an die Latte (45.).

Nach der Pause resultierten die Chancen zunächst aus Freistößen, doch Thomas Hitzlsperger (55.) scheiterte mit einem «Hammer» aus 22 Metern an Keeper Frank Rost und Martin Lanigs Versuch (62.) blieb in der HSV-Mauer hängen. Der ausgeruhtere und dadurch agilere VfB biss sich oft an der sicheren Deckung der Gäste fest, die den Schwung des Gegners wiederholt geschickt durch kleine Fouls bremsten. Als Roberto Hilbert (82.) und Julian Schieber (87.) für den VfB und Dennis Aogo (90.) für den HSV die Latte anvisierten, schien die Punkteteilung perfekt zu sein. Doch Gomez' 15. Saisontor ließ am Ende die Schwaben über den wichtigen Dreier im Kampf um die UEFA-Cup-Teilnahme jubeln.

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