06.05.2008 23:00 Uhr

Cottbus verpasst Befreiungsschlag in Karlsruhe

Karlsruhe (dpa) - Minimalziel erreicht, aber Befreiungsschlag verpasst: Der FC Energie Cottbus muss weiter um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga bangen. Die Lausitzer kamen beim Karlsruher SC trotz Führung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Vor 28 000 Zuschauern im Wildpark-Stadion hatte Stiven Rivic die Gäste aus in der 60. Minute in Front gebracht. Fünf Minuten später glich Stefan Buck für den seit langem geretteten Aufsteiger aus. «Wenn wir heute einen Dreier eingefahren hätten, hätten wir alle Chancen gehabt», meinte Cottbus-Profi Timo Rost. Auch Teamkollege Ervin Skela trauerte dem verpassten Sieg nach: «Wir hätten heute einen ganz, ganz großen Schritt machen können.» Nach der ersten Hälfte des 32. Spieltags trennen Energie, das noch nie in Karlsruhe gewinnen konnte, vier Punkte von einem Abstiegsrang. Gewinnt Rivale MSV Duisburg beim 1. FC Nürnberg schmilzt er auf einen Zähler. Zerfahren und immer wieder unterbrochen durch Foulspiele und Freistöße begann die für Cottbus so wichtige Partie. Trainer Bojan Prašnikar bot überraschend Michal Papadopulos anstelle von Branko Jelic in der Startformation auf. In den ersten zwanzig Minuten gelang es den Gästen durch ihr engagiertes Spiel, die Partie mehr als nur Beginn mitzubestimmen, Torchancen blieben aber Mangelware. Anders beim KSC: Die Mannschaft von Trainer Edmund Becker fand nach schleppendem Beginn einigermaßen ihren Rhythmus. Alexander Iaschwili (22./31.) und Edmond Kapplani (36.) ließen ihre Chancen aber ungenutzt. Sich selbst, aber auch seine Vorderleute in Szene setzte immer wieder Spielmacher Tamas Hajnal. Daneben zielte er aber bei einem 30-Meter-Schuss (19.). Das Auslassen der Chancen drohte sich für die Karlsruher, bei denen Godfried Aduobe sowie weiterhin Joshua Kennedy fehlten, gegen Ende der ersten Hälfte zu rächen. Energie fehlte es aber weiter an der nötigen Durchschlagskraft. KSC- Keeper Markus Miller musste kein einziges Mal im ersten Spielabschnitt gegen die auch im sechsten Anlauf in Karlsruhe sieglosen Cottbuser eingreifen. Durch griff Cottbus-Coach Prašnikar. Für Papadopulos brachte er zur Pause Dimitar Rangelow. Und der Bulgare belebte die Cottbuser Offensive merklich. Sein Kopfball in der 47. Minute ging noch relativ deutlich am KSC-Tor vorbei, acht Minuten später verfehlte er bei der bis dato besten Chance der Gäste nur um wenige Zentimeter sein Ziel. Gegen die in der zweiten Hälfte unkonzentriert wirkenden Hausherren bestimmte Energie das Spiel. Und durfte nach einer Stunde jubeln, als Rivic mit einem Schuss aus 16 Metern seinen ersten Saisontreffer erzielte. Allzu lange hielt die Freude aber nicht an. Hajnals Freistoß - nach Ansicht der Cottbuser eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Günter Perl aus München - lenkte Buck ebenfalls zu seinem ersten Saisontreffer in den Cottbuser Kasten. Und nun drückte der KSC, der schon vor der Partie 29 seiner 36 Tore im zweiten Abschnitt erzielt hatte. Sebastian Freis traf in der 71. Minute nur den Pfosten. Weitere Chancen ließen die nun überlegenen Hausherren ebenfalls ungenutzt. Bitter indes für Cottbus: Stanislaw Angelow, Daniel Ziebig und Mario Cvitanovic fehlen gelbgesperrt am kommenden Samstag daheim gegen den Hamburger SV. «Es ist ganz schwer, wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln», meinte Manager Steffen Heidrich, der selbst zwischenzeitlich wegen Meckerns auf die Tribüne verbannt worden war.

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