Hannover (dpa) - Hannover 96 hat im Kampf um die Plätze im UEFA-Cup mit einem Schützenfest drei wichtige Punkte gewonnen. Im Duell mit dem Konkurrenten Borussia Dortmund setzte sich der niedersächsische Fußball-Bundesligist verdient mit 4:2 (0:0) durch.

Entschieden wurde die Partie vor 43 852 Zuschauern erst nach der Pause, als zunächst Szabolcs Huszti (56.) per Foulelfmeter das 1:0 erzielte und kurz danach Nelson Valdez (58./Unsportlichkeit) Gelb-Rot sah. Anschließend erhöhten Jiri Stajner (69.) und Arnold Bruggink (76., 78.). Für den ersatzgeschwächten BVB erzielten Ebi Smolarek (88.) und Florian Kringe (90.) lediglich eine Ergebniskorrektur.

Unter der Leitung von Schiedsrichter Herbert Fandel, der zum 200. Mal ein Bundesligaspiel pfiff und einige strittige Aktionen zu entscheiden hatte, zeigte Hannover lange Zeit wenig spielerische Höhepunkte. Die Begegnung war geprägt von großem Einsatz und vielen Zweikämpfen. Torszenen waren Mangelware, ehe die Hannoveraner in Führung gingen, danach eine Vielzahl guter Kombinationen zeigte und die Dortmunder regelrecht auseinander nahmen. Der BVB hatte dem späten Angriffswirbel nichts mehr entgegenzusetzen.

Danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Die Gastgeber, mit Dariusz Zuraw für den gelbgesperrten Frank Fahrenhorst in der Innenverteidigung, hatten zwar schon in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz. Doch am Strafraum war meistens Schluss mit den Offensivbemühungen. Vahid Hashemian als einzige Spitze bekam zu wenig verwertbare Anspiele aus dem Mittelfeld, der iranische Stürmer rieb sich zudem in Zweikämpfen mit dem schwachen BVB-Manndecker Christoph Metzelder auf.

Die Borussia, die auf die gesperrten Markus Brzenska und Dede sowie Christian Wörns (Grippe) und den verletzten Steven Pienaar verzichten musste, hatte ihre stärksten Szenen lange Zeit beim Stören des gegnerischen Spielaufbaus. Angetrieben vom laufstarken Tinga attackierten die Dortmunder früh, unterbanden bis zu den Toren gefährliche Szenen der Hannoveraner und setzten auf Konter. Ein kontrollierter Spielaufbau gelang allerdings nicht.

Bis zur Führung klappte diese Taktik gut, doch nach dem ersten Treffer der Gastgeber gab es kein Halten mehr. Die Dortmunder brachen auseinander und konnten die Angriffe der Gäste nicht mehr unterbinden. Dennoch kamen sie noch zu zwei Treffern.

Die größte Chance der ersten Halbzeit hatte Lars Ricken vergeben. Nach schönem Zuspiel des eifrigen, aber sonst meist glücklosen Valdez scheiterte der BVB-Mittelfeldspieler in der 18. Minute allerdings kläglich und schob den Ball aus kurzer Entfernung neben das Tor. Zuvor konnten sich Hannover-Schlussmann Robert Enke und sein BVB- Kollege Roman Weidenfeller unter den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke bei Freistößen von Alexander Frei (13.) und Michael Tarant (15.) auszeichnen. Packend wurde die Begegnung aber erst in den zweiten 45 Minuten.