31.08.2008 20:00 Uhr

Klinsmann bejubelt 4:1-Sieg über Hertha BSC

München (dpa) - Jürgen Klinsmann kann aufatmen: Der 44-Jährige hat mit einer 4:1 (1:0)-Gala des FC Bayern München gegen Lieblingsgegner Hertha BSC seinen ersten Bundesligasieg als Trainer gefeiert.

Er konnte damit zugleich den schlechtesten Saisonstart des deutschen Fußball-Rekordmeisters seit 42 Jahren verhindert. Goalgetter Luca Toni (12. Minute) sowie die deutschen Nationalspieler Philipp Lahm (54.), Bastian Schweinsteiger (56./Foulelfmeter) und Miroslav Klose (70./Foulelfmeter) mit seinem ersten Meisterschafts-Treffer seit dem 1. März ließen Klinsmann und 69 000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena jubeln. «So langsam kommen wir ins Rollen», stellte der Bayern-Coach mit einem zufriedenen Lächeln fest.

In der Tabelle rückte der Titelverteidiger (5 Punkte) auf Platz 7 vor. Die einmal mehr in München maßlos enttäuschenden Berliner (4), für die Marko Pantelic sieben Minuten vor dem Ende den Ehrentreffer erzielte, rutschten auf den 10. Rang ab.

«Wir haben hochverdient gewonnen und hätten noch ein paar Tore mehr machen können», meinte Schweinsteiger, während sich Teamkollege Klose freute, dass der Knoten endlich geplatzt ist. «Das war enorm wichtig. Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat», sagte der Angreifer, der den Elfmeter allerdings gar nicht hatte schießen wollen und erst nach Aufforderung von Schweinsteiger und Toni antrat. «Das freut einen natürlich. Die Mannschaft leidet und fiebert ja mit», bekannte der ehemalige Angreifer Klinsmann.

Seine Bayern erwischten nach dem mäßigen Saisonbeginn mit dem 2:2 gegen Hamburg und dem 1:1 gegen Dortmund gegen die «alte Dame» einen Start nach Maß. «Die Mannschaft hat die Dinge von der ersten Minute an umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben», sagte Klinsmann. Angetrieben von Lahm, Schweinsteiger und Zé Roberto fanden seine Schützlinge rasch eine Lücke durch den engmaschigen Abwehrverbund der nominell ebenfalls mit Dreierkette spielenden Hertha. Eine einzige Körpertäuschung reichte Toni, um Gegenspieler Steve von Bergen ins Leere laufen zu lassen und nach einem Zuspiel von Schweinsteiger die Führung zu erzielen.

Als kluger Klinsmann-Schachzug erwies sich die Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette mit dem wieder genesenen Argentinier Martin Demichelis in zentraler Position. Allerdings stellten die Berliner die Bayern-Abwehr kaum auf eine echte Probe. Stürmer Pantelic bettelte lange vergeblich um Zuspiele, die einzig gefährliche Situation in Hälfte eins ging aufs Konto von Raffael. Den Versuch des Brasilianers (18.), dessen klare Tätlichkeit gegen Andreas Ottl etwas später Schiedsrichter Michael Kempter nicht ahndete, blockte van Buyten aber ab. Die zweite Chance der Bayern, die es in der ersten Hälfte noch versäumten, für die Vorentscheidung zu sorgen, hatte wieder Toni. Den 17-Meter-Versuch fischte Drobny aus dem Eck.

Der Tscheche war dann aber machtlos, als Lahm nach feinem Doppelpass mit Zé Roberto den Ball aus 14 Metern unhaltbar ins Eck zu seinem ersten Bundesliga-Tor seit zwei Jahren schlenzte. Während nur Klose vorerst das Pech weiter an den Schuhen zu kleben schien und der Nationalstürmer erst an Drobny und dann am Pfosten verzweifelte, verwandelte Schweinsteiger den an ihm selbst von von Bergen verursachten Elfmeter eiskalt, ehe auch Klose zu seinem Tor kam. Der Gegentreffer war lediglich ein Schönheitsfleck. Die Berliner warten seit dem 29. Oktober 1977 auf einen Sieg bei den Bayern. «Man hat über 90 Minuten gesehen, dass wir klar unterlegen waren. Es war viel zu viel Respekt da», meinte Berlins Arne Friedrich: «Hertha und München klappt überhaupt nicht.»

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