07.05.2008 23:00 Uhr

2:0 gegen MSV: «Club» kämpft sich wieder heran

Nürnberg (dpa) - Totgesagte leben länger: Mit einer souveränen Vorstellung im Abstiegs-Endspiel gegen den MSV Duisburg hat sich der 1. FC Nürnberg wieder bis auf einen Punkt an das rettende Ufer herangekämpft.

Durch Tore von Angelos Charisteas (9.) und Javier Pinola (32.) gewann der «Club» am Mittwoch vor 44 300 Zuschauern mit 2:0 (2:0) und verdrängte die «Zebras» von Platz 16 der Bundesliga. Gelingt den nur noch einen Zähler hinter Arminia Bielefeld zurückliegenden Nürnbergern am Samstag auch noch ein Sieg bei Hertha BSC, könnte der auf einem Transparent geäußerte Wunsch der Anhänger («Erspart uns Fürth!») doch noch in Erfüllung gehen. Dagegen kann den MSV, der am Wochenende Meister Bayern München erwartet, bei drei Punkten Rückstand auf Rang 15 wohl nur noch ein Wunder vor dem 6. Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus retten.

Von Druck und Abstiegsangst war bei den Franken nichts zu spüren. Der «Club» lieferte eine seiner besten Saison-Leistungen und feierte völlig verdient den ersten Heimsieg gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Liga-Verbleib. Nach dem Wirbel vom vergangenen Freitag waren bei Spielbeginn alle Augen auf Jan Koller gerichtet. Der tschechische Stürmer, der durch sein Verhalten in Dortmund die Fans provoziert hatte, wurde vom größten Teil des FCN-Anhangs mit Beifall empfangen, nur vereinzelt waren Pfiffe zu hören. Für Sportdirektor Martin Bader ist die Sache ohnehin abgehakt: «Das Thema ist vom Tisch.» Mit einer kämpferisch wie spielerisch tollen Leistung strafte Koller alle Zweifler Lügen.

«Club»-Coach Thomas von Heesen setzte voll auf die Karte Offensive. Vor allem die Hereinnahme von Charisteas, der zuletzt nicht mehr in der Startelf zum Zuge gekommen war, zahlte sich aus. In der 9. Minute setzte der griechische Europameister am rechten Flügel zu einem Solo an, schüttelte drei MSV-Abwehrspieler ab und traf zu seinem sechsten Saisontor in die Ecke. Der frühe Treffer verlieh dem FCN Rückenwind. Mit einer blitzschnellen Fußabwehr verhinderte Tom Starke im MSV-Tor ein weiteres Nürnberger Tor durch Koller (17.).

Während das Mittelfeld der Gastgeber, in dem Marek Mintal neben Zvjezdan Misimovic spielte, für viel Druck sorgte, konnte der MSV seine zuletzt gezeigte Stärke auf fremden Plätzen nicht unter Beweis stellen. Nach einer Ballstaffette über Mintal und Koller landete der Ball in der 32. Minute bei Pinola, der mit einem strammen 25 Meter- Schuss in den Torwinkel seinen ersten Bundesliga-Treffer seit Dezember 2006 markierte. Dagegen hatten die Duisburger bis auf einen Schussversuch von Mihai Tararache in der Offensive nichts zu bieten.

Anders als im Spiel gegen Bielefeld, in dem eine 2:0-Führung verspielt wurde, behielt der «Club» auch in der zweiten Hälfte die Kontrolle über das Spiel. Obwohl MSV-Trainer Rudi Bommer mit Klemen Lavric und Olivier Veigneau zwei frische Kräfte ins Rennen schickte, ging von den Duisburgern wenig Torgefahr aus. Lediglich bei einigen Distanzschüssen musste Daniel Klewer auf der Hut sein. Auf der Gegenseite verhinderte Starke bei Charisteas' Kopfball das 3:0 (53.).

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