27.04.2008 20:00 Uhr

Leverkusen nur 2:2 gegen Wolfsburg

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen hat den "Schneider-Schock" noch nicht verdaut, aber mit einem Kraftakt einen herben Rückschlag im Kampf um die begehrten UEFA-Cup-Plätze verhindert.

Zwei Tage nach der Bandscheibenoperation seines Führungsspielers Bernd Schneider bewahrte ein Eigentor von Ricardo Costa (73. Minute) den Werksclub beim 2:2 (1:2) vor der ersten Bundesliga-Heimpleite gegen Verfolger VfL Wolfsburg.

Vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena war zudem Theofanis Gekas (33.) mit seinem elften Saisontreffer für die auf den vierten Tabellenplatz vorgerückte Bayer-Elf erfolgreich. Für die auch im elften Anlauf in Leverkusen sieglosen "Wölfe" trafen am Sonntag Edin Dzeko (13.) und Makoto Hasebe (43.).

"Es war ganz wichtig, dass wir wenigstens den einen Punkt mitgenommen haben. Den haben wir nun auf den HSV und Stuttgart gut gemacht", befand Bayer-Kapitän Simon Rolfes.

Dagegen war VfL-Keeper Diego Benaglio mit dem einen Zähler nicht zufrieden: "Wenn man zwei Mal führt, ist das zu wenig."

Leverkusens Nationalspieler Stefan Kießling wollte sich zu der einen oder anderen umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung ("Was soll man da machen?") nicht weiter äußern, sagte aber selbstkritisch: "Wir wollten gewinnen, aber die Verunsicherung nach den letzten Spielen war irgendwie im Hinterkopf."

Das Fehlen der Nationalspieler Schneider und Tranquillo Barnetta (Adduktorenprobleme) war dem Spiel der Hausherren von Beginn an anzumerken. Ohne die beiden Mittelfeld-Größen präsentierte sich Bayer fehlerhaft und unkonzentriert.

Ganz anders die Gäste, bei denen sich vor allem die Rückkehr von Torjäger Grafite nach einer Fünf-Spiele-Rotsperre sofort bezahlt machte.

Anfangs scheiterte der belebend wirkende Brasilianer (5.) nach Dzekos feinem Zuspiel noch freistehend am aufmerksamen Keeper René Adler. Acht Minuten später traf Grafite zwar nur den Pfosten, doch im Nachschuss hatte Sturmpartner Dzeko keine Mühe, seinen sechsten Saisontreffer zu markieren.

Die verunsicherten Gastgeber kamen nur schwer in die Gänge. So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe Kießling erstmals VfL-Torwart Diego Benaglio prüfte.

Ausgerechnet der bis dahin gar nicht in Erscheinung getretene Goalgetter Gekas stellte dann einmal mehr seinen Wert unter Beweis, als er nach Sergej Barbarez' gekonnter Kopfballvorlage zum 1:1 abstaubte.

Beinahe hätte der Grieche kurz darauf sogar die Führung erzielt (37.), die auf der Gegenseite erneut nach Grafites Vorlage dann Hasebe erzielte. Allerdings ging dessen erstem Bundesliga-Tor ein Foul an Leverkusens Hans Sarpei voraus.

Nach dem Wechsel drängte die Skibbe-Elf auf den Ausgleich, den Josué zunächst noch verhinderte, als er Barbarez' Kopfball (57.) vor der Linie abwehrte.

Dann hatten die in der Defensive recht solide agierenden Wolfsburger großes Glück, als Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) ein Handspiel von Michael Gentner im Strafraum (60.) als unabsichtlich wertete und trotz aller Proteste keinen Elfmeter gab.

Zum großen VfL-Rückhalt avancierte nun Benaglio, der gegen Kießling (70.) großartig parierte. Beim Eigentor von Costa, der eine Flanke des eingewechselten Dimitri Bulykin in die Maschen lenkte, hatte der gute Schweizer Auswahlkeeper aber keine Abwehrchance. Kurz vor dem Abpfiff vergab für den VfL noch Grafite (90.) den möglichen Sieg.

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