01.10.2006 20:00 Uhr

Hertha nach 2:2 gegen Stuttgart wieder Spitze

Berlin (dpa) - Hertha BSC hat sich nach dem enttäuschenden UEFA- Cup-Aus wieder an die hart umkämpfte Tabellenspitze der Fußball- Bundesliga gezittert. Nach dem 2:2 (2:1) gegen den VfB Stuttgart hielt sich bei den Berlinern die Freude über Rang eins aber in Grenzen.

«Dafür können wir uns überhaupt nichts kaufen. Wir hätten lieber zwölf Punkte und wären dafür Zweiter oder Dritter», sagte Mittelfeldspieler Andreas Neuendorf. «Als Tabellenführer zu den Bayern zu fahren, hatten wir zwar noch nicht, aber die Tabelle hat überhaupt keine Aussagekraft.» Gleich fünf Teams haben derzeit zehn Punkte auf dem Konto, Hertha führt nur dank der besten Tordifferenz.

Der VfB verpasste nach zwei Auswärtserfolgen erstmals in dieser Saison die drei Punkte auf fremdem Platz - sehr zum Ärger von Trainer Armin Veh. «Auf Grund der zweiten Halbzeit müssen wir das Spiel für uns entscheiden. Mir fehlen zwei Punkte», sagte Veh. Damit gerät der daheim noch sieglose VfB weiter unter Zugzwang, nächster Gegner ist Bayer Leverkusen.

Durch Mario Gomez (4.) gingen die Gäste zwar schnell in Führung. Nationalspieler Arne Friedrich (9.) und Torjäger Marko Pantelic (14.) drehten die Partie aber in einer tollen Startphase zu Gunsten der Hauptstädter, die in der Liga nach sechs Spieltagen weiter ungeschlagen sind. Cacau (57.) sorgte für den verdienten Ausgleich des VfB, der in der zweiten Hälfte lange das überlegene Team war und klare Chancen zum Sieg besaß.

Drei Tage nach der 0:1-Pleite in Odense hatte Hertha-Trainer Falko Götz auf Jung-Nationalspieler Malik Fathi und Talent Patrick Ebert verzichtet und in der Abwehr auf eine Dreier-Kette umgestellt. Das erfahrene Trio mit Friedrich, dem genesenen Dick van Burik und Josip Simunic sah aber gleich bei der ersten Stuttgarter Chance schlecht aus. Der Schweizer Ludovic Magnin konnte von der linken Seite ungehindert flanken, Gomez war schneller als Simunic und setzte den Ball volley unter die Latte.

Die Gastgeber zeigten sich von dem neuerlichen Nackenschlag nicht geschockt und schlugen in der mitreißenden Anfangs-Viertelstunde sofort zurück. Kapitän Friedrich köpfte eine Ecke von Neuendorf ein, dann schloss Pantelic eine herrliche Kombination mit einem ebenso sehenswerten Drehschuss aus der Luft ab, nachdem er sich den Ball selbst aufgelegt hatte. Die VfB-Abwehr, in der weiter der Portugiese Fernando Meira fehlte, ließ ihn aber auch gewähren.

Herthas Fünfer-Mittelfeld und die offensive Ausrichtung der weiter ohne Yildiray Bastürk und Gilberto angetretenen Berliner machten den Stuttgartern enorm zu schaffen. Von der bisherigen Auswärtsstärke der heimschwachen Schwaben war nach der Führung durch Gomez bis zur Pause nicht mehr viel zu sehen.

Danach spielte zunächst jedoch nur noch der VfB. Nach einem Ballverlust von Simunic bediente Ricardo Osorio Cacau, der ungehindert einköpfte. Nur eine Minute später verzog der frei stehende Gomez zur möglichen Führung gegen die defensiv zuweilen konfus agierenden Hausherren. Dann verpasste Cacau mit einem Latten- Kopfball den dritten Treffer (66.). Die müde wirkenden Berliner agierten lange Zeit zu passiv und hatten ihre beste Chance der zweiten Hälfte erst nach 70 Minuten, als ein Schuss von Christian Gimènez abgeblockt wurde.

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