30.10.2005 20:30 Uhr

Mainz gewinnt Kellerduell mit 4:1

Mainz (dpa) - Der FSV Mainz 05 hat die Abstiegsränge der Fußball- Bundesliga verlassen und mit einem überzeugenden 4:1 (3:1)-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg die sportliche Krise beim Tabellen-Schlusslicht verschärft.

Nach der fünften Auswärtspleite der Saison wackelt der Stuhl von «Club»-Trainer Wolfgang Wolf dagegen noch mehr. Ein Eigentor von Thomas Paulus (9. Minute) leitete die bittere Niederlage der Franken im Kellerduell ein. Benjamin Auer (11.), der Brasilianer Antonio da Silva mit einem Freistoß Marke «Tor des Monats» (45.) und Michael Thurk (52.) machten den dritten Saisonsieg der Mainzer perfekt. Für die Gäste traf vor 20 300 Zuschauern im erneut ausverkauften Stadion am Bruchweg nur der Torschütze vom Dienst Stefan Kießling (14.).

Trotz der herben Niederlage stellte sich Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader vor den Trainer. «Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass Wolfgang Wolf auf der Bank sitzt. Wir wollen mit ihm gegen Stuttgart gewinnen», sagte er dem Pay-TV-Sender Premiere. «Ich habe den Wolfgang Wolf heute sehr kämpferisch erlebt.» Bader kündigte zugleich eine kritische Aussprache mit dem Coach und der Mannschaft an. Auch «Club»-Präsident Michael A. Roth hatte Wolf und die Mannschaft zuvor verteidigt: «Wir müssen Geduld haben.»

«Wir sind hochglücklich, dass wir gewonnen haben», sagte FSV-Trainer Jürgen Klopp. «Es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut - mit dem Unterschied, dass wir die Chancen diesmal genutzt haben.» Wolf ärgerte sich über die «zwei hergeschenkten Tore» und die Niederlage, versicherte aber kämpferisch: «Ich gebe nicht auf! Warum soll ich aufgeben? Was habe ich mir vorzuwerfen? Die Mannschaft arbeitet und marschiert.»

Das 1:0 fiel wie aus heiterem Himmel: Paulus drosch einen Flankenball aus Nahdistanz an seinem verdutzten Torhüter Raphael Schäfer vorbei ins Netz. Als Auer zwei Minuten später zum 2:0 traf, wurden die Gesänge der FSV-Fans noch lauter. Doch der Anschlusstreffer von Kießling per Volley aus drei Metern gab den Franken Auftrieb. Lars Müller hatte sogar das 2:2 auf dem Fuß (17.), schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Die couragierten und nie aufsteckenden Nürnberger waren nicht nur mit Kontern gefährlich, sondern erarbeiteten sich sogar leichte Platzvorteile. So geriet Mainz gegen die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga vor der Pause gehörig unter Druck. Doch der entscheidende Pass aus dem Mittelfeld auf die Nürnberger Spitzen Kießling und Markus Daun kam zu selten an.

Als der «Club» gegen die schwachen Gastgeber das 2:2 wollte, fiel das 3:1 für Mainz: Bei da Silvas Kunststoß aus gut 40 Metern senkte sich die Kugel hinter dem zu weit vor dem Tor postierten Schäfer ins Netz. «Ich habe einfach mal draufgehauen - und das Ding ist reingegangen», jubelte der Brasilianer. Beflügelt vom 4:1 übernahm Mainz die Initiative, gewann fast alle Zweikämpfe und war dem 5:1 näher als die Gäste dem 4:2.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten