21.09.2005 23:00 Uhr

Bayer feiert glücklichen Sieg gegen Köln

Leverkusen (dpa) - Rudi Völler bleibt als Bayer-Trainer weiter ungeschlagen und hat die Aufholjagd mit Leverkusen fortgesetzt. Im rheinischen Derby gegen Erzrivale 1. FC Köln feierte der frühere Fußball-Nationalcoach einen allerdings schmeichelhaften 2:1 (1:0)-Erfolg.

Den Sieg stellten der Ex-Kölner Andrej Woronin (24. Minute) und Simon Rolfes (67.) mit seinem ersten Bundesligator sicher. Vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften Leverkusener BayArena holte das Völler-Team den ersten Heimsieg und überholte die unglücklichen Kölner, die durch das erste Bundesligator von Patrick Helmes (78.) nur noch zum Anschlusstreffer kamen, mit neun Punkten aber bester Aufsteiger sind. In der hektischen Schlussphase kassierten der Kölner Matthias Scherz und Leverkusens Bernd Schneider nach einer Rangelei die Rote Karte (90.).

«Wir haben über 90 Minuten das Spiel bestimmt und hätten ein Unentschieden verdient gehabt», sagte der sichtlich enttäuschte Kölner Trainer Uwe Rappolder. Völler war vor allem mit der Moral seiner Mannschaft zufrieden. «Wenn Köln noch das 2:2 gemacht hätte, hätten wir uns auch nicht beschweren können», meinte der Interimscoach, der ohne Punktverlust nun mit «weißer Weste» das Zepter vielleicht schon vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen an den neuen Trainer übergeben, der aller Voraussicht nach Matthias Sammer heißen wird.

«Bis zum Wochenende haben wir hoffentlich die Entscheidung getroffen», sagte Völler, der dann wieder Sportdirektor sein wird. «Es kann aber auch sein, dass Rudi noch gegen Bremen auf der Bank sitzt», sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. «Wir sind noch in der Findungsphase und werden noch mit einigen Kandidaten sprechen.»

Mit frischem Selbstbewusstsein vom Sieg gegen Gladbach hatte Rappolder in Lukas Podolski und Scherz wieder zwei Spitzen aufgeboten. Auf Christian Rahn und den erkrankten Özalan Alpay musste er verzichten. Für den Türken brachte er Marvin Matip, der wie Albert Streit ins Team des überraschend starken Aufsteigers zurückkehrte.

Engagiert und aggressiv spielten die Geißböcke nicht nur couragiert mit, sondern hatten über weite Strecken sogar mehr vom Spiel als Leverkusen, das Roque Junior nach verbüßter Sperre wieder mit von der Partie hatte. Doch die Gastgeber nutzten eiskalt ihre Chancen. So schon vor der Pause durch Voronin, der Kölns Keeper Stefan Wessels aus knapp elf Metern überwandt.

Heikle Situationen blieben auch danach Mangelware. Podolski, an dessen Verpflichtung schon nach dieser Saison Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge abermals Interesse anzeigte, blieb ebenso blass wie sein Sturmpartner Scherz. Einzig eine Rangelei mit Nationalmannschaftskollege Ramelow, die beiden eine Gelbe Karte einbrachte, sorgte für Aufregung. Am besten gefiel bei Köln noch Youssef Mokhtari, der in der 52. Minute nach Lell-Flanke nur die Latte traf.

Die Leverkusener präsentierte sich auch in der zweiten Halbzeit als Minimalisten. Doch das machten sie in der 67. Minute wieder perfekt. Nach einem Zuspiel von Athirson setzte sich Rolfes im Kölner Strafraum gegen Matip durch und vollendete mit links durch die Beine von Wessels. Köln antwortete wütend, doch Helmes Treffer war zu wenig.

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