Nürnberg (dpa) - Borussia Mönchengladbach steckt auch mit Hoffnungsträger Horst Köppel weiter mitten im Abstiegskampf.

Zwar erkämpfte der fünfmalige deutsche Meister mit dem 0:0 im Kellerduell der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Nürnberg den ersten Auswärtspunkt seit zwei Monaten, doch blieb die erhoffte Wende nach dem Rücktritt von Trainer Dick Advocaat aus. Nach der Punkteteilung vor 43 019 Zuschauern sind die Borussen als Tabellen-15. nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt und haben zudem ein schweres Restprogramm vor sich. Für den ebenfalls noch nicht geretteten «Club» bedeutete das torlose Remis nach zuletzt zwei Siegen einen leichten Rückschlag.

«Ich hoffe, dass uns dieser Punktgewinn Selbstvertrauen für die nächsten Spiele gibt. Wir hätten das Spiel sogar gewinnen können», sagte Gladbachs Mittelfeldspieler Peer Kluge, während Abwehrchef Jeff Strasser versprach: «Wir werden die nötigen Siege noch einfahren.» Der «Club» konnte am Ende auch mit dem Unentschieden gut leben. «Wir haben nicht ins Spiel gefunden, da muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein», betonte Torhüter Raphael Schäfer, der seine Mannschaft mit Paraden gegen Vaclav Sverkos (36.) und Oliver Neuville (45.) vor einer Niederlage bewahrte.

Vor dem Spiel war in einem Festakt im Beisein von OK-Chef Franz Beckenbauer das für die WM modernisierte Frankenstadion eingeweiht worden, anschließend wurden die Leistungen auf dem Rasen nur ganz selten höheren Ansprüchen gerecht. In einer zerfahrenen Partie mit vielen Unzulänglichkeiten entsprangen die wenigen Torchancen durchweg Fehlern der Abwehrreihen. Der heimschwache «Club» erwischte den besseren Start und besaß durch Stefan Kießling (11.) die erste Chance, danach verflachte die Partie. In der 34. Minute vereitelte Kasey Keller den 23. Saisontreffer von Marek Mintal. Erst sieben vor Schluss bot sich dem Tor-«Phantom» die zweite Chance, doch erneut war der Gladbacher Keeper auf dem Posten.

Horst Köppel, der die Gladbacher bereits am 11. Spieltag beim 2:0- Heimsieg gegen Bayern München als Interimscoach betreut hatte, setzte im Mittelfeld wieder auf Thomas Broich als Regisseur. Der frühere Burghausener setzte die Spitzen Oliver Neuville und Vaclav Sverkos einige Male wirkungsvoll in Szene. Allerdings fehlte auch den Borussen in vorderster Front die Durchschlagskraft, um die alles andere als sattelfeste Hintermannschaft der Gastgeber zu knacken.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Gladbacher das Tempo und sorgten damit für Verwirrung in der «Club»-Abwehr. So hätte der völlig indisponierte Marek Nikl mit einem Rückpass in der 60. Minute seinen Gegenspieler Sverkos beinahe zum 0.1 eingeladen. Während den Nürnbergern nach der Pause kaum noch eine konstruktive Aktion gelang, erspielten sich die Gladbacher eine Reihe von Möglichkeiten, die jedoch allesamt ungenutzt blieben. Damit blieb der 1. FCN zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor.