17.04.2005 20:30 Uhr

Nürnberg sieht Land - 1:0 in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa) - Der 1. FC Nürnberg ist dem rettenden Ufer in der Fußball-Bundesliga ganz nahe. Die Franken setzten sich beim ersatzgeschwächten VfL Wolfsburg verdient mit 1:0 (0:0) durch.

Der Club wahrte seinen Fünf-Punkte-Vorsprung zur Abstiegszone und bescherten ihrem Trainer Wolfgang Wolf eine erfolgreiche Rückkehr an dessen langjährige Wirkungsstätte. «Wir hatten mit dem Abstiegsgespenst einen Riesenrucksack auf dem Rücken. Dieser Sieg war bitter notwendig und Gold wert», jubelte Wolf, der aber noch keine Entwarnung geben wollte: «Es wird noch ganz eng für die Mannschaften da unten, auch für Mainz und Mönchengladbach.»

In einer über weite Strecken fahrigen Partie besorgte Stefan Kießling (63.) nach einem Fehler von VfL-Torhüter Simon Jentzsch mit seinem dritten Saisontor die Entscheidung, durch die der Club den 13. Platz behauptete.

Beim VfL Wolfsburg, bei dem offensichtlich nicht nur in der Führungsebene Konfusion herrscht, gerät nach der sechsten Heimniederlage das Minimalziel UI-Cup in immer weitere Entfernung. «Es gibt bei uns im Moment mehrere Faktoren, die nicht stimmen», meinte Jentzsch, der das Gegentor auf seine Kappe nahm, vielsagend.

Der Kapitän meinte damit vor allem den Ausfall von sechs Stammkräften und das Kompetenzgerangel zwischen Trainer Erik Gerets und Manager Thomas Strunz, die deshalb bei der Clubführung vorsprechen mussten. Dagegen befand Stefan Schnoor: «Das hat die Mannschaft nicht beeinflusst. Wir waren doch die klar bessere Mannschaft.»

Das aber traf vor 19 276 Zuschauern nur auf die Anfangsphase zu. Martin Petrow, nach auskurierter Fußprellung wieder im Team, und Thomas Brdaric waren in der ersten halben Stunde die VfL Aktivposten und hatten auch die ersten guten Torchancen. Zunächst sprang dem Bulgaren Petrow in aussichtsreicher Position der Ball vom Fuß (7.). Dann scheiterte der teamintern umstrittene Brdaric mit einem gekonnten Fallrückzieher (16.) und einem gefährlichen Kopfball (23.) am reaktionsschnellen Torhüter Raphael Schäfer.

Allmählich aber befreiten sich die Nürnberger vom Druck der Gastgeber und nahmen selbst das Heft des Handelns in die Hand. «Tor»- Phantom Marek Mintal trat erstmals in der 40. Minute in Erscheinung, als er Kießling in Szene setzte, dessen Direkteingabe aber neben dem Tor landete. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte der «Club» erneut Pech, als der Wolfsburger Pablo Thiam nach einem Eckball von Mario Cantaluppi den Ball ans eigene Lattenkreuz köpfte.

In der zweiten Halbzeit wurde Nürnberg zunehmend überlegener, bei Wolfsburg hingegen häuften sich die Fehler. Nach dem Rückstand durch Kießlings Kopfballtreffer über den orientierungslosen Jentzsch antworteten die Gastgeber mit kopflosen Angriffen. Nürnberg war dem zweiten Treffer bei zwei Großchancen von Mintal (75. und 79.) lange näher als der VfL dem Ausgleich. Den aber hatte in der Schlussminute Schnoor auf dem Fuß, schoss aber freistehend über das Tor.

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