16.04.2005 18:30 Uhr

Berbatow schießt Bayer in Freiburg aus der Krise

Freiburg (dpa) - Bayer Leverkusen hat seine Krise zwar erst einmal gebannt, die Kurve zum UEFA-Cup aber noch lange nicht gekriegt.

Einen Tag nach dem mühsamen 3:1-Sieg des Champions-League-Achtelfinalisten bei Bundesliga-Schlusslicht SC Freiburg versammelte Trainer Klaus Augenthaler seine Mannschaft zu einem erneuten Trainingslager in Bitburg. Trotz des Erfolgs nach sechs sieglosen Spielen gibt es noch einiges aufzuarbeiten beim Tabellensiebten, der vor 21 600 Zuschauern nicht überzeugen konnte. «Das Spiel war nicht gerade ein Leckerbissen», meinte Sportdirektor Rudi Völler und versprach: «Wir arbeiten daran, wieder die Form der Vorrunde zu bekommen».

Obwohl der lange verletzte brasilianische Weltmeister Roque Junior in die Abwehr zurückgekehrt war, machten die Gäste zeitweise den Eindruck, «als hätten sie mit Bleiweste gespielt» (Völler). Auch Augenthaler wunderte sich, dass seine Profis «sehr nervös waren - auch als Nationalspieler». Besonders nach dem Treffer von Alexander Iaschwili (37.), der die Führung durch einen abgefälschten Weitschuss von Bernd Schneider (29.) ausglich, schlotterten der Bayer-Mannschaft die Knie. Mit zwei Kontertoren (66./83.) versetzte der ansonsten blasse Dimitar Berbatow den Freiburgern dennoch den K.o. Augenthaler wollte aber auch den Bulgaren nicht herausheben: «Bei der Laufarbeit gibt es einiges zu bemängeln.»

Technisch und taktisch hatte Leverkusen ebenfalls wenig zu bieten. «Wir haben uns schwer getan, aber trotzdem muss man solche Spiele gewinnen. Es wird schwierig, aber es ist machbar, noch ins internationale Geschäft zu kommen», sagte Carsten Ramelow. Der Routinier sah seine zehnte gelbe Karte und wird im Heimspiel gegen Meister Werder Bremen ebenso fehlen wie Diego Placente (5.). Freimütig räumte Augenthaler ein, dass im badenova-Stadion die meiste Zeit nicht zu erkennen war, wer hier das Liga-Schlusslicht und wer jene Mannschaft ist, die in dieser Saison bereits Real Madrid geschlagen hat.

Für Volker Finke war diese Aussage Wasser auf die Mühlen. «Wenn jemand wissen will, warum wir da unten stehen, dem kann ich gerne eine Kassette vom heutigen Spiel geben», erklärte der SC-Coach. «Die Begegnung ist typisch für das, was in dieser Saison passiert ist.» Einmütig beklagten die Freiburger wie schon so oft ihr Pech. Keiner sagte, dass es - bei allen ansehnlichen Spielzügen - auch wieder an entscheidenden Dingen gefehlt hat: An der Durchschlagskraft im Angriff, am Siegeswillen und auch daran, dass diese Mannschaft am 29. Spieltag immer noch nicht eingespielt wirkt.

Die acht «Dreier», die Finke für die Rückrunde angepeilt hatte, sind nicht einmal mehr theoretisch zu erreichen. Und mit bislang nur drei Siegen gerät die Saison allmählich zum Debakel. «Es ist beruhigend zu wissen, dass das bald ein Ende hat», meinte Kapitän Richard Golz nach dem zehnten sieglosen Spiel hintereinander.

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