09.04.2005 18:30 Uhr

Bremen besiegt HSV mit 2:1 im Nordderby

Hamburg (dpa) - Meister Werder Bremen hat mit einem 2:1 (1:0)-Sieg im 82. Nordgipfel gegen den Hamburger SV den Anschluss an das Top- Trio der Fußball-Bundesliga gehalten.

In der mit 55 800 Zuschauern ausverkauften AOL-Arena erwischte der Double-Gewinner einen Traumstart und ging durch Miroslav Klose bereits nach acht Minuten in Führung, Sturmpartner Ivan Klasnic traf zum 2:1 (70.). Der Iraner Mehdi Mahdavikia erzielte nicht einmal zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 57. Minute den Ausgleichstreffer. Mit 50 Punkten bleibt Werder Aspirant auf einen Champions-League-Platz, eine Europapokal-Teilnahme ist für den HSV (44) in weite Ferne gerückt.

«Man hat ein richtiges Derby gesehen, mit viel Einsatz und Willen, da fehlt es manchmal an wunderschönen Kombinationen», sagte Werders Coach Thomas Schaaf, der sich über die drei Punkte nach der Niederlage in der Vorwoche gegen den VfB Stuttgart erleichtert zeigte. Thomas Doll, der sich an seinem 39. Geburtstag einen Heimsieg gewünscht hatte, war enttäuscht: «Es gibt Phasen in der Saison, in denen einem auch mal das Glück fehlt. Wir haben aber zeitweise auch versäumt, Druck aufzubauen und Bremen in Bedrängnis zu bringen.»

Ohne die fünf wichtigen Profis Sergej Barbarez (Rot-Sperre), Emile Mpenza (Gelb-Sperre), Benjamin Lauth (Bänderriss), Khalid Boulahrouz (Zerrung) und Raphael Wicky (Muskelprobleme) fehlte den Gastgebern eine ordnende Hand. Zwar mussten die Bremer den angeschlagenen Kapitän Frank Baumann und den gesperrten Abwehrchef Valérien Ismael ersetzen, im Zusammenspiel wirkten sie aber deutlich abgeklärter. So nutzte Klose einen kapitalen Schnitzer von HSV-Kapitän Daniel van Buyten, der sich den Ball vorlegen wollte, und ließ Keeper Stefan Wächter keine Chance bei seinem 13. Saisontreffer. Der angeschlagene Nationalstürmer Klose wurde nach der Pause durch Nelson Valdez ersetzt, der noch zwei große Möglichkeiten hatte. «Ich konnte mein Knie nicht mehr richtig strecken», erklärte Klose seine Auswechslung.

Trotz seiner Personalprobleme ließ sich der HSV nicht hängen, kämpfte aggressiv im Mittelfeld, blieb aber weitgehend ohne zwingende Chancen. Die erste gute Möglichkeit hatte Regionalliga-Spieler Mustafa Kucukovic nach 35 Minuten auf dem Fuß. Doch dem 18 Jahre alten Amateur fehlte in seinem ersten Bundesliga-Spiel von Beginn an die Abgeklärtheit. Auch Sturmpartner Naohiro Takahara versäumte es, sich in Szene zu setzen.

Erst Mahdavikia belebte die Angriffsbemühungen der Gastgeber. Der Iraner wirkte im Gegensatz zu seinen bisherigen Einsätzen wie verwandelt, nachdem Trainer Thomas Doll ihn hart kritisiert hatte. Nach guter Vorbereitung von Almami Moreira nutzte Mahdavikia unbedrängt von Gegenspieler Ludovic Magnin entschlossen seine Chance. Doch Klasnic machte ohne zu Zögern nach Vorbereitung von Tim Borowski mit seinem zehnten Saisontor alle Hamburger Bemühungen zunichte.

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