09.04.2005 18:30 Uhr

Marcelinho mit Traumtor - Hertha 3:1 über Freiburg

Berlin (dpa) - Das «reinigende Gewitter» nach dem Knatsch in der Vorwoche hat Fußball-Künstler Marcelinho zu neuen Taten beflügelt.

Mit seinen zwei Toren beim 3:1 (2:0)-Zittersieg von Hertha BSC über Abstiegskandidat SC Freiburg sorgte der extrovertierte Brasilianer fast im Alleingang für die drei schwer erkämpften Punkte und brachte die Berliner dem angestrebten UEFA-Cup-Platz ein gehöriges Stück näher. Nachdem lange Zeit alles nach einem klaren Sieg des Favoriten aussah, riss in der zweiten Hälfte der Faden, so dass die Gäste nach dem Anschluss durch Samuel Koejoe (72.) in der Schlussphase sogar dem Ausgleich nahe waren, ehe Niko Kovac die Gastgeber mit seinem Kopfball-Treffer erlöste (90.).

Schon in der 4. Minute überraschte der Berlins Mittelfeld- Regisseur den zu weit vor seinem Tor postierten Freiburger Keeper Richard Golz mit einem 40-m-Heber. Erster Gratulant für das «Tor des Tages» war Kapitän Arne Friedrich, mit dem sich Marcelinho nach dem Spiel in Dortmund eine handgreifliche Auseinandersetzung geliefert hatte. «Das ist das schönste Tor meiner Karriere», schwärmte Marcelinho nach dem Match und erklärte: «Der Anfang der Woche war nicht einfach, aber das Ende war gut.»

Friedrich war es, der mit einer tollen Einzelaktion die Grundlage für den 14. Saisontreffer des Brasilianers gelegt hatte. Der Nationalspieler setzte sich im Strafraum gegen die Freiburger Abwehr durch, so dass Boubacar Diarra nur die Notbremse blieb. Marcelinho verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher (21.) und schob sich damit in der Torjägerliste auf den dritten Rang.

Im Hertha-Sturm war Fredi Bobic erstmals seit dem 30. Oktober 2004 von Trainer Falko Götz wieder für die Stammelf berücksichtigt worden. Der Ex-Auswahlstürmer mühte sich redlich und hatte allein in der ersten halben Stunde drei Möglichkeiten. Im Abschluss fehlte jedoch die Präzision, so dass Golz meist klären konnte. Nachdem Bobic in der 48. Minute dann sogar freistehend einen Ball aus 15 Metern am Tor vorbeizog, musste er sich wie auch bei seinem Abgang gellende Pfiffe der 33 291 Zuschauer gefallen lassen, die für die Hauptstädter den Negativ-Rekord der Saison bedeuteten. «Er hat gekämpft und geackert, aber sich leider nicht mit einem Treffer belohnt», bedauerte Trainer Falko Götz.

Das Schlusslicht, das in der Bundesliga-Geschichte erst einmal gegen die Berliner siegreich war, sorgte zunächst fast nur bei Standards für Torgefahr. So hatte Hertha-Torwart Christian Fiedler bei zwei Freistößen von Soumaila Coulibaly (18./67.) Mühe, den Ball unter Kontrolle zu bekommen.

Als die Herthaner dachten, den Sieg mit halber Kraft über die Runden schaukeln zu können, kamen die Breisgauer in Schwung und erspielten sich Chance um Chance. «Da riss der Faden. Aber am Ende sind nur die drei Punkte wichtig», sagte Götz. Vor allem Alexander Iashwili war stets das Bemühen anzumerken, vor dem Hertha-Kasten für Unruhe zu sorgen. Doch vor dem Tor behielt auch er nicht die Nerven und versiebte im Zusammenspiel mit Samuel Koejoe eine der größten Möglichkeiten der Gäste (51.). «In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Aber wir fliegen gefrustet nach Hause», meinte SC-Coach Volker Finke.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten