02.04.2005 18:30 Uhr

HSV geht die Puste aus: Nur 1:1 bei Freiburg

Freiburg (dpa) - Zu wenig Punkte, kaum Torgefahr und keine Disziplin: Dem Hamburger SV droht im Kampf um das internationale Geschäft auf der Zielgeraden der Fußball-Bundesliga die Luft auszugehen.

Das dürftige 1:1 (1:1) beim abgeschlagenen und so gut wie abgestiegenen «Schlusslicht» SC Freiburg war der zweite Rückschlag hintereinander nach der 2:3-Heimschlappe gegen Dortmund. Und vor dem Richtung weisenden Nord-Derby gegen Werder Bremen geht HSV-Trainer Thomas Doll nicht nur das Offensiv-Personal aus, er muss sich zudem mit einer erneuten Disziplinlosigkeit von Sergej Barbarez auseinander setzen. «Das war sicherlich kein schöner Nachmittag», sagte Doll mit gequälter Miene.

Nach dem bereits siebten Platzverweis des Bosniers fand der Hamburger Trainer deutliche Worte. «Ich bin schon enttäuscht. Sergej ist ein erfahrener Spieler, aber er hat der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Das darf einfach nicht passieren», sagte Doll. Durch die Tätlichkeit von Barbarez in der 76. Minute geriet der ohnehin schon magere Zähler sogar noch in Gefahr. «Letztendlich mussten wir mit dem Punkt zufrieden sein», sagte Doll angesichts von Barbarez' Griff in die Wange von Freiburgs Dennis Aogo ausgerechnet vor den Augen von Schiedsrichter Felix Brych (München). Der Doktor der Rechtswissenschaften zeigte dem HSV-Star folgerichtig Rot.

Das erstmals in der Bundesliga aufgebotene HSV-Stürmerduo Benjamin Lauth und Emile Mpenza konnte seine Torgefahr nicht unter Beweis stellen. Der Jung-Nationalspieler wurde mit einer Knöchelverletzung nach einer halben Stunde ausgewechselt, Mpenza ist gegen Bremen nach seiner fünften gelben Karte gesperrt. Es passte zudem ins Bild einer Hamburger Mannschaft, die für einen UEFA-Cup-Aspiranten einfach zu einfallslos agierte, dass der 1:1-Ausgleich durch Almami Moreira (41.) nur dank der tatkräftigen Mithilfe durch Freiburgs Schlussmann Richard Golz zu Stande kam.

Dennis Kruppke hatte die Gastgeber vor 23 500 Zuschauern in der 19. Minute in Führung gebracht. Für die Breisgauer war das Remis zwar das erste Erfolgserlebnis nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie, doch bei elf Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz nimmt schon lange kein Freiburger das Wort «Klassenverbleib» mehr in den Mund.

«So lange wir nicht zwei oder drei Spiele hintereinander gewinnen, spielen wir außer Konkurrenz», sagte Schlussmann Golz und Trainer Volker Finke sieht das Team lediglich «am Beginn eines langen Weges, Kredit bei den Zuschauern zurückzuholen». Neuzugang Samuel Koejoe möchte sich wenigstens mit Anstand aus dem deutschen Oberhaus verabschieden: «Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen. Wir wollen keine Lachnummer werden in der Bundesliga.»

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