20.03.2005 20:30 Uhr

Schwacher VfB weiter auf Champions-League-Kurs

Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart ist der Champions-League- Teilnahme wieder ein Stück näher gekommen, den Nachweis seiner internationalen Tauglichkeit aber erneut schuldig geblieben.

In einem erschreckend schwachen baden-württembergischen Bundesliga-Derby gewannen die Schwaben gegen Abstiegskandidat SC Freiburg mit 1:0 (1:0) und verdrängten Werder Bremen mit 48 Punkten wieder vom dritten Tabellenplatz.

Abwehrspieler Markus Babbel (20.) erzielte vor 41 000 Zuschauern das Siegtor für die seit fünf Spielen ungeschlagenen Stuttgarter, denen die Revanche für die 0:2-Niederlage im Hinspiel gelang. Die seit dem 29. Januar sieglosen Breisgauer dürften dagegen dem dritten Sturz in die Zweitklassigkeit nach 1997 und 2002 kaum noch entgehen.

«Wir haben lange Zeit kein Rezept gefunden, uns durchzuspielen. Solche Spiele muss man einfach gewinnen. Da fragt hinterher keiner mehr nach dem Wie», sagte Torschütze Babbel, der den schlechten Platzverhältnissen eine Mitschuld an der Qualität des Spiels gab.

Tatsächlich boten die VfB-Profis gegen das Schlusslicht eine dürftige Vorstellung, die auch durch das Fehlen von Silvio Meißner nicht entschuldigt werden konnte. Der Doppel-Torschütze vom 2:0-Sieg in Dortmund musste wegen einer Grippe passen. Die Schwaben enttäuschten vor allem im Mittelfeld und Angriff, wo Alexander Hleb und der nun seit 584 Bundesliga-Minuten erfolglose Torjäger Kevin Kuranyi keine Akzente setzen konnten. Im nächsten Spiel beim direkten Konkurrenten Bremen muss der VfB auf Andreas Hinkel verzichten, der zum fünften Mal in dieser Saison die Gelbe Karte sah.

Bei den zahlreichen Unzulänglichkeiten im Aufbau verwunderte es nicht, dass zur Stuttgarter Führung eine Standardsituation herhalten musste. Nach einem Eckball von Hleb köpfte Babbel zu seinem zweiten Saisontor ein. Einen höheren Erfolg der Hausherren vereitelte SC- Keeper Richard Golz, der zwei Mal gegen Cacau (33./77.) glänzend auf dem Posten war.

Die Darbietung des Sportclub im Daimler-Stadion entsprach über weite Strecken seinem Tabellenplatz. Die Mannschaft von Volker Finke wirkte zwar bemüht, brachte aber in der Offensive kaum Produktives zu Stande. Dennoch drohte dem VfB sogar der Ausgleich, als ein verunglückter Abwehrversuch von Boris Zivkovic (64.) am Pfosten des eigenen Tores landete. In den letzten 20 Minuten kam Marco Streller an Stelle des schwachen Kuranyi zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz der Saison. Der Schweizer hatte sich in der Vorbereitung auf die EM in Portugal einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen.

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