12.03.2005 18:30 Uhr

Rostock träumt wieder vom Klassenverbleib

Rostock (dpa) - Für Hansa Rostock ist nach dem ersten Heimsieg der Saison der Klassenverbleib wieder ein Stückchen näher gerückt. Die Mannschaft von Trainer Jörg Berger setzte sich im Kellerduell gegen den VfL Bochum mit 3:1 (1:0) durch.

Rostock feierte nach zwölf vergeblichen Anläufen den ersten dreifachen Punktgewinn im heimischen Ostseestadion. Antonio Di Salvo (36./49.) mit seinen Saisontreffern sechs und sieben sowie Rade Prica (53.) besiegelten vor rund 18 600 Zuschauern den umjubelten Erfolg. Die Bochumer, die auf fremdem Platz zuletzt am 28. August 2004 (2:1 in Bielefeld) gewinnen konnten, kamen zwar durch Edu (73.) zum Ehrentreffer. Doch mit der neunten Auswärtspleite in Serie stürzte der VfL noch tiefer in den Tabellenkeller.

Berger zeigte sich vor allem mit dem kämpferischen Einsatz seiner Mannschaft zufrieden. «Wir haben uns diesen Sieg durch unsere Laufbereitschaft und unseren Kampf verdient. Bei einigen hat es richtig klick gemacht», resümierte der 60-Jährige, der seinen insgesamt 100. Sieg als Bundesliga-Trainer feierte. Seinem Kollegen Peter Neururer war unterdessen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. «Wir haben verdient verloren. Das war eine katastrophale Leistung. Erst nach dem 0:3 haben wir angefangen, Fußball zu spielen», meinte er.

Mit dem Aufwind des Sieges in Hannover (1:0) drückten die Hausherren, bei denen kurzfristig Stürmer Marcus Allbäck (Knieprobleme) ausfiel, dem Spiel von Beginn an ihren Stempel auf. Konsequent und aggressiv in den Zweikämpfen ließ Hansa die Bochumer kaum zum Zug kommen. Bereits in der 4. Minute verfehlte Di Salvo mit einem Kopfball das Gehäuse von VfL-Keeper Rein van Duijnhoven nur knapp. Nur 40 Sekunden später hatten die Hanseaten den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Treffer von Di Salvo wurde wegen vermeintlichem Abseits zu Unrecht nicht anerkannt.

Der VfL, bei dem Neururer auf Filip Trojan (Kreuzbandriss), Marcel Maltritz (Bänderriss) und Peter Madsen (Sperre nach TV-Beweis) verzichten musste, war zwar bemüht, doch die Offensivabteilung um Dariusz Wosz und Zvjezdan Misimovic brachte nichts Zählbares zustande. Und so konnte sich Bochum im ersten Durchgang nicht eine wirklich hochkarätige Torchance erarbeiten. Van Duijnhoven, der vor der Partie noch einen VfL-Sieg angekündigt hatte, wurde in der 36. Minute zur tragischen Figur. Der 37-jährige Niederländer konnte einen 30-m-Distanzschuss von Ronald Maul nicht festhalten. Den Abpraller nutzte Di Salvo zur verdienten Führung.

Hansa startete mit einem Paukenschlag in die zweite Hälfte. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff nutzte Di Salvo eine Vorlage von Prica, ließ dann gleich zwei Bochumer stehen und schoss ein. Den schönsten Treffer des Tages erzielte aber Prica, der aus 25 Metern den Ball ins rechte obere Eck hämmerte. Im sicheren Gefühl, den Sieg unter Dach und Fach zu haben, ließen die Rostocker dann die Zügel schleifen und brachten Bochum wieder ins Spiel. Sören Colding (60.) traf aber wie Martin Meichelbeck (81.) nur den Pfosten. Edu nutzte aber eine Unaufmerksamkeit in der Rostocker Hintermannschaft zum 3:1, zu mehr reichte es aber nicht. In der 90. Minute hatte Prica sogar das 4:1 auf dem Fuß, scheiterte jedoch freistehend an van Duijnhoven.

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