12.03.2005 18:30 Uhr

Mainz holt Punkt bei Meister Bremen

Bremen (dpa) - Aufsteiger Mainz 05 hat das Bremer Lyon-Trauma ausgenutzt und dem Meister ein kaum für möglich gehaltenes Unentschieden abgetrotzt.

Vier Tage nach der peinlichen 2:7-Niederlage und dem Ausscheiden in der Champions League musste Werder Bremen auch in der Fußball-Bundesliga eine herbe Enttäuschung einstecken. Beim 0:0 vor 39 301 Zuschauern im Weserstadion blieb der Double-Gewinner zwar auch im neunten Heimspiel in Serie ungeschlagen, muss aber um Tabellenplatz drei fürchten, den ihm der VfB Stuttgart mit einem Sieg bei Borussia Dortmund abjagen kann. Für die leidenschaftlich kämpfenden Mainzer war es nach acht Auswärtsniederlagen ein Erfolgserlebnis und nach dem 2:1 im Hinspiel der vierte Punkt gegen den schwächelnden deutschen Meister.

«Die Mannschaft hat das richtige Zeichen gesetzt. Aber uns hat heute das nötige Glück gefehlt», sagte Thomas Schaaf. Auf vier Positionen hatte der Werder-Trainer seine Mannschaft nach der Schmach von Lyon verändert. Die in Frankreich enttäuschend schwachen Außenposten der Viererkette, Paul Stalteri und Ludovic Magnin, blieben ebenso zunächst auf der Bank wie Nationalstürmer Miroslav Klose und der kränkelnde Petri Pasanen. Dem Spiel des Meisters verlieh das allerdings weder Sicherheit noch Durchschlagskraft.

«Wir wollten nicht die Opferrolle einnehmen», sagte Jürgen Klopp. Auf dem glitschigen Rasen hielten die Mainzer mit - von technischer oder spielerischer Unterlegenheit des Aufsteigers war wenig zu sehen. «Ganz kann man die Bremer Torchancen natürlich nicht verhindern. Aber wir hatten heute einen Dimo Wache in Sahneform», meinte Klopp.

Mit der Ankündigung («Für uns ist es ein Bonusspiel») hatte Klopp seiner auswärtsschwachen Mannschaft jeglichen Druck genommen. Mit etwas Glück hätten die Mainzer nach einem Fehler von Ümit Davala, der nach der Pause Stalteri Platz machen musste, sogar in Führung gehen können. Conor Casey schoss in der vierten Minute aber aus vier Metern daneben. Auf der anderen Seite hätte allein Nelson Valdez schon vor der Pause alles klar machen können. Der von Beginn an stürmende «Joker» war Beispiel für die verunsichert wirkenden Bremer, die wollten, aber nicht konnten und überdies vom Pech verfolgt waren.

Schon nach gut einer halben Stunde hatte Fabian Ernst den Ball auf die Latte gesetzt. Die gleiche «Maßarbeit» leistete Valdez unmittelbar nach dem Seitenwechsel. «Da hängt noch Frust drin. Besonders motivieren muss ich wohl keinen», hatte Schaaf gemeint. Am fehlenden Kampfgeist lag es sicher nicht, dass die Bremer auch im zweiten Abschnitt nur wenig zu Stande brachten. Das vom Werder-Coach schon in Lyon bemängelte Zweikampfverhalten war wieder die Achillesferse im Spiel der Bremer.

Als Schaaf wie in Lyon wieder mit drei Spitzen stürmen ließ und nach Klose für den an der Hüfte angeschlagenen Valdez auch noch Aaron Hunt brachte, häuften sich die Chancen. Nur verwerten konnten sie weder Ismael nach Micoud-Freistoß noch Klasnic oder Fabian Ernst, dem nach wiederum starker Vorarbeit Micouds mit seinem Volleyschuss das Quäntchen Glück fehlte. Mit Mann und Maus und einem Keeper Wache in «Weltklasseform» (Klopp) rettete der Aufsteiger den Punkt.

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