05.03.2005 18:30 Uhr

Rostock gewinnt nach 15 Spielen bei Hannover 1:0

Hannover (dpa) - Hansa Rostock hat im Abstiegskampf ein Lebenszeichen von sich gegeben und nach 15 Spielen ohne Sieg erstmals wieder drei Punkte gewonnen.

Das bisher schlechteste Team der Fußball-Bundesliga setzte sich vor 26 434 Zuschauern bei Hannover 96 durch den Treffer von Rade Prica (28.) mit 1:0 (1:0) durch und kletterte dank des Mainzer Sieges gegen Freiburg auf Platz 17. Die Hannoveraner enttäuschten hingegen erneut und blieben im fünften Heimspiel hintereinander ohne Punktgewinn.

Die Rostocker erlebten in Hannover ein kaum mehr gekanntes Gefühl und feierten vor allem den Schweden Prica, der das «goldene Tor» erzielte und zudem bei einen Lattentreffer (73.) Pech hatte. Zuletzt war dem Hansa-Team am 10. Oktober vergangenen Jahres gegen Bochum ein Sieg gelungen. Zugleich war es der erste Sieg im zehnten Spiel unter Trainer Jörg Berger.

«Die Mannschaft hat das umgesetzt, was ich schon länger von ihr gefordert habe», sagte Berger. «Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben.» Sein Kollege Ewald Lienen klagte hingegen: «Das war eine verdiente Niederlage. Ich hatte die Mannschaft gewarnt, dass hier ein Gegner um sein Leben kämpft.»

Die Gäste zeigten lange Zeit eine überraschend gute Partie. Von Beginn an übernahmen sie das Kommando und dominierten das Tempo auf dem Rasen. Gegen die schwachen Gastgeber baute Hansa in der ersten Halbzeit mit aggressivem Forechecking und schnellem Passspiel Druck auf. Von Verunsicherung war beim krassen Außenseiter zunächst nichts zu sehen. Wie ein Tabellenletzter trat das Team von der Ostsee nicht auf, verlor aber in der zweiten Hälfte den Faden und rettete den Sieg mit Mühe über die Runden.

Mit ein wenig Glück hätte Rostock allerdings schon zur Pause deutlich führen können. Zwei Mal rettete der starke 96-Tormann Robert Enke gegen Prica (5., 24.), einmal gegen Marco Vorbeck (7.). Doch beim Kopfballtreffer von Prica, der einen Freistoß von Ronald Maul ins Netz verlängerte, war der 96-Keeper ohne Chance.

Hannover zeigte eine schwache Leistung, bot besonders vor dem Pausenpfiff höchstens Zweitliga-Niveau. Die in der Hinrunde so kampfstarke und kombinationssichere Mannschaft präsentierte sich wie ein Abstiegskandidat, und die heimischen Zuschauer pfiffen ihre Spieler schon nach 20 Minuten das erste Mal aus.

Die Abwehr mit dem schwachen Danijel Stefulj, der für den gesperrten Steve Cherundolo spielte, wackelte bedenklich. Mit zahlreichen Unsicherheiten verhalfen die Gastgeber den Rostockern immer wieder zu Chancen. Noch schwächer war aber lange Zeit der Spielaufbau. Viel zu behäbig agierte das 96-Mittelfeld, störte nur halbherzig und spielte die Pässe viel zu ungenau. Besonders Nebojsa Krupnikovic, der seit Monaten um einen neuen Vertrag pokert, war als Spielmacher überfordert.

Erst nach dem Wechsel kam das 96-Team etwas besser ins Spiel. Vor allem der bis dahin völlig enttäuschende Jiri Stajner drehte auf und sorgte für Unruhe in der Hansa-Deckung. Bei der besten Chance der Gastgeber rettete Michael Hartmann bei einem Leandro-Schuss auf der Linie.

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