05.03.2005 18:30 Uhr

Mühsamer 2:1-Heimsieg für den VfB gegen Bielefeld

Stuttgart (dpa) - Kapitän Zvonimir Soldo und Torjäger Cacau haben den VfB Stuttgart im Kampf um die UEFA-Cup-Teilnahme beim mühsamen 2:1 (0:0)-Sieg in der Fußball-Bundesliga gegen Arminia Bielefeld auf Kurs gehalten.

Der 37-jährige Kroate per Kopfball (47.) und der Brasilianer mit seinem elften Saisontor (74.) erzielten die Treffer für die Schwaben. In dem schwachen Spiel brachte Isaac Boakye mit einem Foulelfmeter (76.) die Gäste noch heran. «Wir stehen auf einem UEFA-Cup-Platz - und nichts anderes ist unser Ziel», sagte VfB-Trainer Matthias Sammer nach dem Arbeitssieg erleichtert. Vor 28 000 Zuschauern im Daimlerstadion ging die Serie des Aufsteigers nach fünf Spielen ohne Niederlage zu Ende. Seit der Saison 1981/82 warten die Bielefelder auf ein Erfolgserlebnis in Stuttgart.

Sammer setzte auf die Mannschaft, die in Leverkusen 1:1 gespielt hatte, und damit auf eine eher defensive Variante gegen die mit vier Auswärtssiegen in dieser Runde angereisten Bielefelder. So vertrat Martin Stranzl auf der linken Seite erneut den so schmerzlich vermissten Nationalspieler Philipp Lahm, bekam aber seine Grenzen im Spiel nach vorne wieder aufgezeigt. «Es ist sehr, sehr schwierig, zu Hause zu spielen, weil die Erwartungshaltung enorm ist», nahm Sammer seine Schützlinge in Schutz.

Arminias schwäbischer Coach Uwe Rapolder bot in Diego León die einzige Spitze auf und nominierte Ervin Skela für den verletzten Ex- Stuttgarter Rüdiger Kauf. Auf dem seit Wochen kaputten Rasen taten sich beide Mannschaften sehr schwer, ein vernünftiges Spiel aufzuziehen. Die Gäste reagierten zunächst fast nur und hatten vor der Pause eine einzige Chance: León prüfte mit einem Heber vom Strafraumeck VfB-Schlussmann Timo Hildebrand (45.). «Meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit enttäuscht, weil sie nie Fußball gespielt hat», kritisierte Rapolder seine Profis. «Wir haben über 90 Minuten nur ganz, ganz wenig Torgefahr entwickelt.»

Den Stuttgartern merkte man die Formkrise an: Schematisch trugen sie ihre Angriffe vor, meist über Spielmacher Alexander Hleb oder über Andreas Hinkel auf der rechten Seite. Doch alles wirkte zu ideenlos. Außerdem bewegten sich die VfB-Profis zu wenig. Silvio Meißner mit einem Flachschuss nach Vorlage von Kevin Kuranyi (5.), Christian Tiffert aus spitzem Winkel (13.) und Stranzl mit einem Kopfball (24.) vergaben die Tormöglichkeiten für die Gastgeber. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erlöste Soldo seine Mitspieler und köpfte nach einem Freistoß von Hleb zum 1:0 ein.

Nach einer unruhigen Woche mit vielen Wechselgerüchten (Rapolder: «Als wären wir ein Selbstbedienungsladen») konnte die Arminia nicht glänzen. Auch Nationalspieler Patrick Owomoyela und der südafrikanische Torjäger Delron Buckley, an denen der VfB Interesse angemeldet hat, fielen kaum auf. Der Pokal-Halbfinalist gestaltete die Partie nach dem Rückstand etwas offener, konnte die gegnerische Abwehr aber noch nicht knacken, da ihm in der Offensive noch weniger einfiel als Stuttgart.

Als der eingewechselte Roberto Pinto nach einem Zusammenprall mit Hildebrand liegen blieb, startete der VfB einen Konter: Cacau gelang mit einem Heber das 2:0, nachdem Keeper Matthias Hain weit aus seinem Tor geeilt war. «Wer mich kennt weiß, dass ich sehr traurig bin. Es tut mir Leid für Bielefeld», entschuldigte sich der Brasilianer. Hain kritisierte: «Den Ball muss man raus spielen. Das macht man schon in der Kreisklasse.» Nur zwei Minuten nach dem 0:2 kam Bielefeld wieder heran und die Begegnung wurde richtig munter: Boris Zivkovic legte im Strafraum Massimiliano Porcello und Boakye verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1.

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