27.02.2005 20:30 Uhr

Cacau rettet Stuttgart ein 1:1 in Leverkusen

Leverkusen (dpa) - Drei Tage nach dem Scheitern im UEFA-Cup hat der Brasilianer Cacau die Hoffnungen des VfB Stuttgart auf einen neuerlichen Anlauf im internationalen Geschäft am Leben erhalten.

Im Bundesliga-Spiel bei Bayer 04 Leverkusen verwandelte Cacau eine Minute vor dem Ende einen von Bernd Schneider an Kevin Kuranyi verwirkten Foulelfmeter zum glücklichen 1:1 für die Schwaben. Dimitar Berbatow hatte die das Spiel klar beherrschenden Gastgeber vor 22 500 Zuschauern mit seinem zwölften Saisontor in Führung gebracht (80.). Durch das Remis verpassten beide Mannschaften die Chance, die nun punktgleichen Berliner von Platz vier zu verdrängen. Leverkusen bleibt Fünfter, der VfB Sechster.

«Ich glaube, wir haben heute keinen guten Fußball gezeigt. Wir können froh sein, noch einen Punkt mitgenommen zu haben», sagte VfB- Torwart Timo Hildebrand, der kurz vor Schluss mit einer Klasseparade gegen Ingwer Callsen-Bracker noch das 1:2 verhinderte. «Kurz vor Schluss den Ausgleich zu kassieren, das tut weh. Wir hätten den Sieg verdient gehabt», meinte Bayers Carsten Ramelow. Auch Klaus Augenthaler trauerte dem vergebenen Sieg nach: «Das wäre eine gute Chance gewesen, sich da oben festzuzementieren», sagte der Bayer- Trainer und beklagte sich über den seiner Meinung nach unberechtigten Elfmeter.

Leverkusen hatte mit derselben Mannschaft wie beim 1:3 in Liverpool begonnen. Doch während man der spielfreudigen Bayer-Elf die Champions-League-Niederlage nicht mehr anmerkte, war Stuttgart noch gezeichnet vom UEFA-Cup-Aus. «Da steckten uns noch die 120 Minuten vom Spiel gegen Parma in den Knochen», meinte VfB-Coach Matthias Sammer. So war der VfB zunächst vor allem darauf bedacht, kein Tor zu kassieren.

Obwohl Leverkusen den Gegner beherrschte, spielte sich das Geschehen eine knappe halbe Stunde nur zwischen den Strafräumen ab. Für die erste gute Chance der Gastgeber sorgte dann nicht einmal ein Bayer-Spieler. Stuttgarts Verteidiger Markus Babbel verlängerte einen Ball mit dem Hinterkopf so unglücklich Richtung Tor, dass Hildebrand das Leder nur mit Mühe zur Ecke lenken konnte (28.). Stuttgart tauchte durch Cacau nur einmal gefährlich vor dem Bayer-Tor auf, doch der Brasilianer schlenzte den Ball über die Querlatte (44.).

Die größte Aufregung gab es in der 16. Minute. Babbel hatte den davon eilenden Berbatow mit einem beherzten Griff ans Trikot zu Fall gebracht. Schiedsrichter Franz-Xaver Wack ließ weiterspielen, revidierte seine Entscheidung aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten und zeigte Babbel Gelb. Während Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser eine «klare Rote Karte» gesehen hatte, lobte der verletzt zuschauende Bayer-Kapitän Jens Nowotny den Referee: «Respekt, wie er das gelöst hat.» Nowotny wird am Montag in Bad Griesheim am Kreuzband operiert.

Nach der Pause drängte Leverkusen noch vehementer auf das Führungstor. In der 52. Minute wehrte der starke Hildebrand Schüsse von Paul Freier und Berbatow ab. Auf der Gegenseite musste der frierende Jörg Butt erstmals überhaupt nach 63 Minuten eingreifen und parierte mit einer Faust einen gefährlichen Kopfball von Zvonimir Soldo. Auch beim Distanzschuss von Christian Tiffert war Leverkusens Schlussmann auf dem Posten (71.). Einen Schuss von Kuranyi blockte Diego Placente ab (75.). Auch nach dem Tor von Berbatow gab Stuttgart nicht auf. Als Schneider im Strafraum Kuranyi aushebelte, blieb Cacau ganz cool und traf vom Punkt zu seinem zehnten Saisontor.

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