Freiburg (dpa) - Ausgerechnet Sebastian Deisler hat bei seinem «Heimspiel» in Freiburg den FC Bayern München auf Titelkurs gehalten.

Der 25-Jährige traf in der 52. Minute mit einem sehenswerten Flachschuss von der Strafraumgrenze zum 1:0 (0:0) des Bundesliga-Tabellenführers beim abstiegsbedrohten SC Freiburg. Vor 25 000 Zuschauern kam Deisler in der Nähe seiner südbadischen Heimat erstmals seit dem 16. Oktober von Beginn an zum Einsatz. Für den Tabellen-Vorletzten Freiburg, der zum siebten Mal nacheinander gegen die Bayern verlor und im DFB-Pokal an gleicher Stelle erneut auf den Rekordmeister trifft, wird der Kampf um den Klassenverbleib immer aussichtsloser.

Bei den Münchnern, die ihren ersten Auswärtssieg im neuen Jahr feierten, nahm der beim Champions-League-Sieg gegen Arsenal London enttäuschende Spielmacher Torsten Frings zunächst für Deisler auf der Bank Platz. Zudem fehlte weiter Nationalspieler Michael Ballack wegen einer Muskelverletzung. Bei den ersatzgeschwächten Gastgebern fielen neben dem rot-gesperrten Torwart Richard Golz auch die verletzten Lewan Zkitischwili, Samuel Koejoe und Alexander Iaschwili aus. Zudem verletzte sich Sascha Riether, der Golz als Kapitän vertrat, bereits nach 60 Sekunden und wurde nach 28 Minuten gegen Daniel Schumann ausgewechselt.

Vier Tage nach dem 3:1 gegen den englischen Meister Arsenal ließen es die Münchner zunächst langsam angehen. Dennoch hatte die Mannschaft von Trainer Felix Magath die erste Großchance. Nach einem Pass von Claudio Pizarro narrte Roy Makaay SC-Abwehrmann Youssef Mohamad, zielte aus 18 m aber knapp an dem von Golz-Vertreter Julian Reinard gehüteten SC-Tor vorbei.

Auf der Gegenseite fischte Bayern-Keeper Oliver Kahn einen herrlichen 30-m-Freistoß von Soumeila Coulibaly aus dem Winkel. Fünf Minuten später kamen die zunächst konzentriert und selbstbewusst auftretenden Freiburger durch Zlatan Bajramovic zu einer weiteren Gelegenheit. Doch den abgefälschten Schuss des Bosniers parierte wiederum Kahn.

Kurz nach dem Halbzeitpfiff verpasste erneut Makaay die Münchner Führung, als er nach einem Fehler von Schumann aus kurzer Distanz vorbeizielte. So war es Deisler vorbehalten, den Rekordmeister auf die Siegerstraße zu führen. Nachdem der Nationalspieler Freiburgs Andreas Ibertsberger elegant ausgespielt hatte, traf er mit einem strammen Schuss ins lange Eck. Nach 61 Minuten machte Deisler dann für den zunächst geschonten Frings Platz.

In der Folge brachten die Münchner ihren glanzlosen Sieg routiniert über die Zeit, ohne sich besonders zu verausgaben. Freiburg, das in bisher 23 Bundesliga-Spielen nur 18 Tore erzielt hat, stellte dagegen erneut seine Abschlussschwäche unter Beweis und geht nun noch schwereren Zeiten entgegen.