Bochum (dpa) - Der VfL Bochum hat das eminent wichtige Kellerduell gegen den SC Freiburg gewonnen und kann im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga wieder neuen Mut schöpfen.

Die Mannschaft von Trainer Peter Neururer siegte vor 22 820 Zuschauern im Ruhrstadion völlig verdient mit 3:1 (1:0) durch die Tore von Zvjezdan Misimovic (35./Foulelfmeter), Raymond Kalla (55.) und Tommy Bechmann (84.). Das zwischenzeitliche Anschlusstor hatte Dennis Aogo (80.) für Freiburg erzielt. In der 70. Minute verloren die Breisgauer in Torhüter Richard Golz ihren besten Spieler wegen einer Notbremse.

Nachdem Neururer sich vor einer Woche in Dortmund um den Sieg betrogen fühlte, hatte er diesmal keinen Grund zur Klage. Dafür haderte sein Freiburger Kollege Volker Finke mit dem Schiedsrichter- Gespann. «Es ist einfach schade, dass zwei entscheidende Situationen gegen uns gepfiffen wurden», sagte Finke in Anspielung auf den Strafstoß, der zum 0:1 geführt hatte, sowie die Hinausstellung von Golz. VfL-Torschütze Bechmann dagegen war einfach nur glücklich: «Heute haben alle toll gekämpft und eine super Leistung gebracht.»

Im Duell des Tabellen-16. gegen den Vorletzten mussten beide Mannschaften wichtige Spieler ersetzen. Beim Gastgeber zog sich nach erster Diagnose Marcel Maltritz beim Aufwärmen einen Bänderriss im Sprunggelenk zu und wird wohl einige Wochen ausfallen. Für ihn sprang der wiedergenesene Aleksander Knavs ein. Ohnehin fehlte der rot- gesperrte Peter Madsen, der durch Bechmann ersetzt wurde. SC-Trainer Finke hatte gleich sieben Ausfälle zu beklagen, wobei Alexander Iaschwili kurzfristig wegen eines grippalen Infekts ausfiel.

Bochum nahm sogleich das Heft in die Hand, doch die Gäste aus dem Breisgau hatten zunächst die bessere Torchance. Bereits in der 8. Minute musste Kalla nach einem Schuss von Ellery Cairo auf der Linie retten. Dann aber spielte nur der VfL, so dass Golz immer mehr in den Blickpunkt rückte. Zunächst traf Filip Trojan nur das Außennetz (12.), dann scheiterten Misimovic (20.) und Vratislav Lokvenc per Kopf (27.) am gut aufgelegten SCF-Keeper. Nach einer erneut großartigen Parade von Golz (32.) bei einem strammen Schuss von Misimovic geriet Freiburg dann doch in Rückstand. Einen von Daniel Schumann an Trojan verursachten Foulelfmeter nutzte Misimovic (35.) zu seinem zweiten Saisontor und zur verdienten Pausenführung. Zuvor hatte Regis Dorn (27.) die größte Möglichkeit der Gäste vergeben, als er freistehend an VfL-Torhüter Christian Vander scheiterte.

Mit dem 2:0 durch das 5. Saisontor von Kalla, der mit dem Kopf nach einem Freistoß des überragenden Misimovic zur Stelle war, fiel in der 55. Minute praktisch schon die Entscheidung zu Gunsten des VfL. Zu allem Überfluss verloren die Breisgauer 20 Minuten vor dem Ende noch Golz. Er hatte in höchster Not im Herauslaufen VfL-Stürmer Lokvenc zu Fall gebracht und dafür von Schiedsrichter Knut Kircher die Rote Karte gesehen. Nach dem Anschlusstreffer von Aogo setzte Freiburg noch einmal Hoffnung, die Bechmann mit dem 3:1 endgültig zunichte machte.