29.01.2005 18:30 Uhr

Schwere Zeiten für Arminia - Hannover im Aufwind

Bielefeld (dpa) - Nach fünf sieglosen Spielen in Serie droht Arminia Bielefeld der Sturz in die Abstiegszone der Fußball-Bundesliga.

«Es war klar, dass wir nicht ohne Schrammen durch die Saison kommen. Aber jetzt müssen wir aufpassen, das kann eine schwierige Zeit werden», warnte Trainer Uwe Rapolder nach der 0:1 (0:1)-Niederlage gegen Hannover 96. Die in der Hinrunde noch wegen ihrer erfrischend offensiven Spielweise bestaunten Ostwestfalen haben noch ein Neun-Punkte-Polster auf Platz 16, doch schon am kommenden Wochenende in Bochum kann der Vorsprung weiter schmelzen. «Heute haben wir einen großen Sprung nach vorn verpasst», befand Rapolder.

«Wir hätten uns sicherlich einen besseren Start in die Rückrunde gewünscht. Aber wir dürfen jetzt nicht Trübsal blasen», meinte Arminias Finanzchef Roland Kentsch. Wie schon in der Vorwoche in Mönchengladbach gerieten die Bielefelder durch einen einzigen Treffer auf die Verliererstraße. Hannovers Angreifer Daniel Stendel entschied die Partie nach 30 Minuten zu Gunsten seines Teams.

Die Gründe für die sportliche Talfahrt des Aufsteigers liegen auf der Hand. Zum einen fehlen in Benjamin Lense und Markus Schuler zwei wichtige Defensivkräfte verletzungsbedingt, und zum anderen hat Erfolgsgarant Delron Buckley seit nunmehr sechs Spielen nicht mehr getroffen. Zudem haben sich Neuverpflichtungen Roberto Pinto, Diego Leon und Tomasz Wisio, der gegen Hannover sein Debüt feierte, noch nicht als Verstärkung erwiesen. Phasenweise wirkt das im Vorjahr so souverän aufgetretene Team verunsichert. «Meine Aufgabe wird sein, die Mannschaft wieder aufzubauen», meinte der Bielefelder Trainer.

Mann des Tages war Hannovers bester Torschütze Stendel. «Das war wichtig, dass wir aus den wenigen Chancen das entscheidende Tor gemacht haben», meinte der 30 Jahre alte Offensivspieler, der sich beim 1:0 auf engstem Raum gegen drei Bielefelder durchsetzen konnte und aus kurzer Distanz traf. «Heute hat die Mannschaft gesehen, dass man mit leidenschaftlichem Kampf auch gewinnen kann. Das gibt Selbstvertrauen», meinte Trainer Ewald Lienen, der seinem Team nach dem verpatzten 0:3-Auftakt gegen Bayer Leverkusen eine strikte Defensivkur verpasste und dem 18 Jahre alten A-Junioren Sören Halfar zu einem ordentlichen Bundesliga-Debüt verhalf.

Mit nun 31 Punkten haben die Niedersachsen in der Tabelle wieder einen Sprung nach vorn gemacht und die internationalen Plätze im Blick. «Wenn wir drei Runden vor Schluss noch um irgend etwas spielen wie etwa den UI-Cup, dann mache ich einen Luftsprung», sagte Hannovers Manager Ilja Kaenzig. Trainer Lienen hingegen mahnte in alter Manier: «31 Punkte haben wir jetzt. Damit steigt man ab. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.»

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