29.01.2005 18:30 Uhr

HSV verlängert Mainzer Negativserie

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat Aufsteiger FSV Mainz 05 wohl endgültig in die Gefahrenzone gestürzt und ein traumhaftes Comeback von Stürmer Benjamin Lauth gefeiert.

Mit 2:1 (1:1) besiegten die Norddeutschen den Bundesliga-Neuling bei dessen Premiere in der AOL-Arena und fügten ihm damit bereits die fünfte Niederlage in Serie zu. Auswärts ist die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp gar schon seit sechs Partien ohne Punktgewinn. «Wir haben im Moment Probleme, aber nicht mehr als andere Vereine», meinte Klopp.

Sergej Barbarez (31.) hatte die Platzherren vor 44 730 Zuschauern in Führung gebracht, ehe Benjamin Auer für den Ausgleich (40.) sorgte. Den umjubelten Siegtreffer erzielte ausgerechnet Lauth, der bei seinem ersten Einsatz nach fünfmonatiger Zwangspause zum 2:1 (80.) traf. «Ich hatte den Ball auf dem rechten Fuß - und als Stürmer zieht man einfach ab», sagte der Blondschopf bescheiden. Der HSV hat mit seinem neunten Saisonsieg wieder Anschluss an jene Mannschaften geschafft, die sich um einen UEFA-Cup-Platz streiten. Trainer Doll befand, «es war ein glücklicher Sieg, aber nicht unverdient».

Die im Vergleich zur Vorwoche auf vier Positionen umformierten Gastgeber schienen zunächst Dolls Parole umsetzen zu wollen. «Mit aller Macht gewinnen», hatte der Coach vor dem Anpfiff gefordert. Doch der Angriffswirbel vor allem über Mehdi Mahdavikia auf der rechten Seite war nach 20 Minuten verebbt. Danach verschafften sich die bis dahin blassen Gäste Respekt mit drei akkurat getretenen Freistößen, die HSV-Torwart Martin Pieckenhagen souverän parierte.

Bei seinem achten Saisontor zur Führung profitierte Barbarez vom Ungeschick des Mainzer Abwehrspielers Nikolce Noveski, der den scharf getretenen Ball unglücklich per Bogenlampe über seinen konsternierten Schlussmann Dimo Wache ins Tor beförderte. Von dem Rückstand ließen sich die Rheinhessen aber nicht beeindrucken und antworteten mit dem Ausgleich durch Auer, der per Kopf einen Freistoß von da Silva vollendete. Die Hamburger Abwehr machte dabei keinen guten Eindruck.

Unzufrieden mit der Offensivleistung seines Teams, beorderte Doll erst Naohiro Takahara und dann Lauth aufs Feld. Der 23 Jahre alte Neuzugang von 1860 München, den zwei Fußbrüche aus der Bahn geworfen hatten, sorgte wie bei seinem ersten Kurzeinsatz vor fünf Monaten kurz nach seiner Hereinnahme für den Sieg. Damals reichten dem Nationalspieler 17 Minuten, um das 4:3 gegen Nürnberg zu schießen. Diesmal durfte er 16 Minuten ran und machte den «Dreier» perfekt. «Toll für den Jungen», so Doll, bremste aber die Euphorie. «Er braucht noch einige Kurzeinsätze, bis er von Anfang an spielen kann.»

Zu Beginn der Partie hatte Doll per Video-Einspielung die Fans zur Solidarität mit dem Schiedsrichter aufgerufen. «Geht fair mit dem Schiedsrichter um», forderte der Coach. Daran hielten sich die Fans. FIFA-Referee Franz-Xaver Wack (Biberbach) leitete die Partie sicher.

Klopp hatte seinem Team schon vor dem Spiel einen Freibrief gegeben. «Wir orientieren uns an der Art und Weise, wie wir Fußball spielen und nicht am nackten Ergebnis. Wir werden Resultate nicht in den Mittelpunkt stellen», lautete die Maxime des Trainers. Daran, so der Trainer, werde sich auch künftig nichts ändern.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten