Nürnberg (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern hat im Kampf um den Klassenverbleib wertvollen Boden gut gemacht und dem 1. FC Nürnberg den Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga gründlich verdorben.

Mit dem 3:1 (0:0) vor 21 674 Zuschauern im Frankenstadion gelang dem «letzten Aufgebot» von Trainer Kurt Jara der zweite Auswärtssieg der Saison und die Revanche für die 1:3-Hinspielpleite. Hervé Lembi (51.) und Neuzugang Stefan Blank (60.) mit ihren ersten Bundesliga-Toren sowie Dimitrios Grammozis (84.) besiegelten die dritte Heimniederlage des wieder in Abstiegsnot geratenen «Clubs». Sven Müller (66.) traf für Nürnberg, das von den letzten zehn Heimspielen gegen den FCK nur zwei gewinnen konnte.

«Wir haben das Beste aus unserer Situation gemacht und wichtige drei Punkte geholt. Die Mannschaft war gut organisiert, hat diszipliniert gespielt und ihre Chance nach vorne gesucht», sagte FCK- Coach Jara, der gleich sieben Stammspieler ersetzen musste. Mit den verletzten Ionnis Amanatidis und Carsten Jancker fehlte sogar der komplette Angriff. Außerdem verzichtete Jara auf Ferydoon Zandi, der eine Augenblessur mit unerlaubten Substanzen behandelt hatte. Der «Club» konnte allerdings kein Kapital aus der gegnerischen Personalnot schlagen. «Wir müssen aus der Niederlage lernen. Meiner Mannschaft fehlten Mut, Ordnung und vor allem Leidenschaft», stellte Nürnbergs enttäuschter Trainer Wolfgang Wolf fest.

Angesichts der enormen Probleme stand die FCK-Abwehr mit Neuling Blank, der in der Winterpause von Alemannia Aachen gekommen war, von Spielbeginn an unter Dauerdruck und Torwart Thomas Ernst im Mittelpunkt. Erstmals für Gefahr sorgte der offensiv ausgerichtete «Club» in der 15. Minute, als Ivica Banovic per Flachschuss nur knapp das Tor verfehlte. Eine Minute später hatte Ernst Glück, als Markus Schroth knapp vorbei köpfte. Dank ihres fehlerfreien Torhüters, der einen weiteren Kopfball von Schroth (29.) glänzend parierte, überstanden die Pfälzer die brenzligen Situationen, sorgten mit Konterangriffen für Entlassung und vergaben durch Selim Teber (23.) und Lembi (27.) zwei gute Möglichkeiten.

Die Offensivaktionen der Franken wurden nach dem vergeblichen Anrennen um das Führungstor immer umständlicher. Die Lauterer konnten daraus aber vorerst kein Kapital schlagen. Ciriaco Sforza und Grammozis bemühten sich, doch der Spielaufbau klappte überhaupt nicht. Umso überraschender kam die Führung der Gäste. Nach einem Eckstoß von Marco Engelhardt verlor Mario Cantaluppi seinen Gegenspieler Lembi aus den Augen, und der Belgier ließt FCN-Torwart Schäfer per Kopfball keine Abwehrchance.

Die Nürnberger, bei denen der von Werder Bremen ausgeliehene Finne Pekka Lagerblom (56.) für Andreas Wolf eingewechselt wurde, gingen nun volles Risiko und liefen dem Gegner prompt ins offene Messer. Zunächst schoss Halil Altintop (59.) freistehend Schäfer an, aber eine Minute später machte er es nach einem Fehler von Marek Nikl besser und legte Blank das 2:0 auf. Die eingewechselten Ketelaer und Stefan Kießling (beide 63.) brachten neuen Schwung in Nürnbergs Angriffs-Bemühungen, aber nach dem Anschlusstor machte Grammozis per Freistoß Lauterns ersten Auswärtssieg seit dem 12. September 2004 perfekt.