22.01.2005 18:30 Uhr

VfB schlägt Mainz 3:2 - Hildebrand stark

Mainz (dpa) - Der VfB Stuttgart hat ungeachtet der Querelen um seinen scheidenden Torwart Timo Hildebrand einen erfolgreichen Start in die Bundesliga-Rückrunde hingelegt und alle Chancen auf die Meisterschaft gewahrt.

Die Schwaben setzten sich allerdings etwas schmeichelhaft mit 3:2 (0:1) beim Aufsteiger FSV Mainz 05 durch. Denn erst ein Eigentor von Dimo Wache (51.) brachte die bis dato enttäuschenden Gäste nach der Pause zurück ins Spiel, nachdem Fabian Gerber (13.) vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion die Mainzer in Front gebracht hatte. Nur 180 Sekunden nach Waches Aussetzer erhöhte Alexander Hleb mit seinem zweiten Saisontor auf 2:1, ehe Cacau (66.) für die Vorentscheidung sorgte. Sekunden vor dem Ende verkürzte Christoph Teinert auf 2:3.

Zu verdanken hatten die Schwaben ihren 10. Saisonerfolg vor allem Keeper Hildebrand, der den Club im Sommer verlassen wird. Der 25- Jährige ließ sich von den Fan-Pfiffen nicht aus der Fassung bringen und strahlte große Sicherheit aus. «Timo hat eine ausgezeichnete Leistung gebracht», lobte VfB-Trainer Sammer seinen Schlussmann.

Dafür präsentierten sich Hildebrands Vorderleute im ersten Spielabschnitt in wenig erbaulicher Form. Vor allem auf der linken Seite, wo Heiko Gerber den langzeitverletzten Philip Lahm (Ermüdungsbruch im Fuß) ersetzte, zeigten die Schwaben Schwächen. «Speziell in der ersten Hälfte hat man die große Stärke der Mainzer gesehen - sie spielten kompakt und flexibel», erklärte Sammer, «da haben wir uns schwer getan. Wir sind aber in der Lage, in kurzer Zeit ein Spiel zu drehen.»

Mussten sie auch. Denn mit Neuzugang Hanno Balitsch hatten die Mainzer anfangs die VfB-Fahrlässigkeiten genutzt: Nach einem schönen Pass des sehr agilen Brasilianers Toni da Silva überwand Gerber allerdings aus Abseitsposition mit einem Rechtsschuss den herausstürmenden Hildebrand. Zehn Minuten zuvor war da Silva mit einem Freistoß am Stuttgarter Torwart gescheitert. Retten musste der Keeper auch nach einer halben Stunde gegen Benjamin Auer sowie Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erneut gegen da Silva. «Die erste Hälfte war klasse. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten», meinte FSV-Coach Jürgen Klopp.

Pendant Sammer, der auf Nationalverteidiger Andreas Hinkel verzichtete, sah unterdessen in der 9. Minute die beste Chance seiner Schützlinge. Doch nacheinander vergaben binnen weniger Sekunden Cacau, Silvio Meißner und Kapitän Zvonimir Soldo, der nach seiner fünften Gelben Karte gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg gesperrt ist. Nationalstürmer Kevin Kuranyi fand kurz vor dem Seitenwechsel in Wache seinen Meister.

Allerdings unterlief ausgerechnet dem sonst so sicheren FSV- Schlussmann ein Lehrlingsfehler. Eine Ecke von Hleb lenkte Wache in den eigenen Kasten. «So ein Tor kriegen wir in 100 Jahren nicht mehr», meinte Trainer Jürgen Klopp. Kurz nach dem Ausgleich verzichtete Stuttgarts Weißrusse auf die unfreiwillige Unterstützung Waches und nutzte einen Kuranyi-Pass zum 2:1, ehe er nach einem tollen Dribbling Cacau zu dessen achtem Saisontor maßgerecht auflegte. «Der gravierende Unterschied hieß heute einfach Hleb», meinte Klopp.

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