27.10.2004 23:00 Uhr

Zehn Bremer beenden Stuttgarts Heimserie

Stuttgart (dpa) - Mit nur zehn Mann hat Werder Bremen dem VfB Stuttgart die erste Heimniederlage in diesem Jahr zugefügt und den Sprung der Schwaben an die Tabellenspitze verhindert. Beim 2:1 (0:1) machte der Meister binnen zwei Minuten aus einem Rückstand einen Sieg.

Nach dem 0:1 durch den Bundesliga-Debütanten Mathieu Delpiere (45./+1) und dem Platzverweis gegen Ludovic Magnin (66.) drehten Miroslav Klose (78.) und Nelson Valdez (80.) das Blatt. Erst traf Klose per Hacke, dann der eingewechselte Valdez per Kopf für den am Ende meisterlich aufspielenden Meister.

Für den VfB, dem bereits ein Unentschieden zur Tabellenführung gereicht hätte, war es die zweite Niederlage in Folge. «Wir sind selbst schuld. Wir hätten uns nicht so hinten reinstellen dürfen wie in der zweiten Halbzeit», ärgerte sich Nationalspieler Philipp Lahm. «Die Rote Karte hat uns ins Spiel gebracht», sagte Werder-Torjäger Klose: «Von da an haben wir uns mehr bewegt und mehr gewollt. Der Sieg war verdient.»

Fast auf den Tag genau sieben Monate nach dem denkwürdigen 4:4 - dem wohl besten Spiel der vergangenen Saison - hatte die Partie diesmal selten Spitzen-Niveau. Die Stuttgarter schafften es drei Tage nach der in Freiburg erlittenen ersten Saisonniederlage nicht, die sichtbare Verunsicherung abzulegen. Zwei harmlose Kopfbälle von Zvonimir Soldo (10.) und Kevin Kuranyi (24.) waren in der ersten Halbzeit die dürftige Ausbeute der Stuttgarter Angriffsbemühungen, ehe in der Nachspielzeit aus fast heiterem Himmel die Führung fiel.

Eine Freistoßflanke von Horst Heldt bugsierte Delpiere, für den sich offenbar kein Bremer zuständig fühlte, artistisch mit dem Hinterkopf ins Tor. Der französische Abwehrspieler war nur wegen der Rotsperre von Martin Stranzl in die Elf gerückt.

Damit waren die Bremer in der zweiten Hälfte gezwungen, ihre defensive Marschrichtung zu lockern. Der VfB versäumte es bei hochkarätigen Konterchancen durch Lahm (50.), der den Ball nicht traf, und Cacau (62.), der frei vor Torwart Reinke neben das Tor schoss, für klare Verhältnisse zu sorgen. Pikanterweise drehte sich das Blatt, als Bremen nach dem Platzverweis gegen Magnin wegen einer Notbremse gegen Christian Tiffert in Unterzahl weitermachen musste. «Das war keine Rote Karte, ich habe niemanden getötet», meinte der Schweizer. Die Stuttgarter schalteten einen Gang zurück, Werder drehte stattdessen auf und sorgte binnen zwei Minuten für die Wende.

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