27.10.2004 23:00 Uhr

HSV gegen Freiburg wie verwandelt: Zweiter Sieg für Doll

Hamburg (dpa) - Der neue Trainer Thomas Doll hat Bundesliga-Dino Hamburger SV aus dem Tiefschlaf erweckt und dem umstrittenen Sergej Barbarez Beine gemacht.

Mit seinen drei Toren (28./51./57.) und der Vorlage zum Führungstreffer durch Emile Mpenza (5.) beim 4:0 (2:0)- Erfolg über den SC Freiburg war der zuletzt so gescholtene Bosnier der Spieler des Tages in der AOL-Arena. Nach dem schlechtesten Saisonstart in der Club-Geschichte schaffte der HSV im zweiten Spiel unter dem Toppmöller-Nachfolger den zweiten Sieg und zeigte endlich wieder Fußball-Feinkost. Vor 37 967 Zuschauern war der vierte Saisonerfolg der Hanseaten gegen die nach einem Platzverweis gegen Boubacar Diarra ab der 19. Minute dezimierten Freiburger zu keiner Zeit gefährdet.

«Ich freue mich wahnsinnig für die Mannschaft. Sie hat toll gespielt und toll gekämpft», meinte Doll nach dem klaren Erfolg. SCF- Trainer Volker Finke erkannte die deutliche Überlegenheit der Hamburger an. «Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung», sagte Finke.

Nach der starken Vorstellung scheint der HSV für das Nordderby bei Meister Werder Bremen am Samstag gerüstet. Drei Tage nach dem Erfolg über den bis dahin ungeschlagenen VfB Stuttgart mussten die Freiburger beim Gastspiel im Norden auf ihren Siegtorschützen Alexander Iaschwili (Wadenprellung) verzichten. Trotzdem begann das Team von Finke offensiv, doch der Mut der Breisgauer wurde gnadenlos bestraft. Barbarez spielte blitzsauber auf Mpenza, der dem früheren HSV-Schlussmann Richard Golz mit einem platzierten Schuss keine Chance ließ.

Im ersten Heimspiel unter Doll wirkte der HSV wie verwandelt. Die Zuschauer staunten und feierten ihr Team mit Ovationen. Die neu formierte Abwehrkette um Kapitän Daniel van Buyten und Youngster Rene Klingbeil stand wie ein Bollwerk. Über Kampf fand man ins Spiel und suchte den Erfolg immer wieder über die Flügel. Als Diarra den Japaner Naohiro Takahara nur mit einer «Notbremse» stoppen konnte und die Rote Karte sah, kam der HSV noch besser in Fahrt. Mustergültig bediente Björn Schlicke wenig später Barbarez. Mit dem Kopf erzielte der frühere Bundesliga-Torschützenkönig seinen ersten Saisontreffer. Nach der Pause setzte der Bosnier noch zwei drauf und überwand nach genauem Beinlich-Paß SC-Keeper Golz zum zweiten und wenig später zum dritten Mal. Als Romeo für Barbarez (69.) kam, wurde der Matchwinner frenetisch gefeiert.

Bei seiner Heimpremiere klatschte Doll seine Spieler vor dem Anpfiff ab. Auf dem Rasen demonstrierten die Profis das neue Einheitsgefühl und bildeten einen Kreis. «Der Trainer hat eine Euphorie entfacht und eine gute Stimmung reingebracht, wie ich es noch nie bei einem Trainerwechsel erlebt habe», sagte der verletzte Bastian Reinhardt. Als prominentes Opfer hatte Doll seinen Nationalspieler Christian Rahn aus dem Kader gestrichen.

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