16.10.2004 18:30 Uhr

Hertha stürmt gegen Leverkusen zum ersten Heimsieg

Berlin (dpa) - Hertha BSC hat ausgerechnet gegen Angstgegner Bayer Leverkusen souverän den ersten Heimsieg der Saison gelandet.

Im Olympiastadion erzielten vor 47 152 begeisterten Zuschauern die Brasilianer Gilberto (39.) und Marcelinho (78.) sowie Thorben Marx (52.) die Berliner Treffer zum 3:1 (1:0)-Erfolg. Das Tor von Bernd Schneider (54.) bedeutete für die Gäste nur noch Resultats-Kosmetik. Es war in der 21. Bundesliga-Partie beider Teams erst der vierte Sieg der Hauptstädter, die die Bayer-Elf zuletzt 2001 besiegt hatten. «Wer solch eklatante Fehler macht, kann keinen Blumentopf gewinnen», meinte Bayer-Coach Klaus Augenthaler gereizt.

Sein Kollege Falko Götz hingegen konnte strahlen. «Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Endlich hat man sehen können, welch ein Potenzial in der Mannschaft steckt», meinte der Hertha-Trainer. Belebend für das Berliner Angriffsspiel erwies sich von Anbeginn der Ex-Leverkusener Yildiray Bastürk, der nach langer Verletzungspause ein erfolgreiches Heimdebüt im Hertha-Dress feierte. Mann des Spiels aber war Gilberto, der - beflügelt durch die erstmalige Anwesenheit von Frau und Kind im Olympiastadion - schon in den ersten Minuten für heiße Szenen vor dem Kasten von Jörg Butt sorgte. In der 5. Minute parierte Butt jedoch glänzend, fünf Minuten später verpassten sowohl Fredi Bobic wie auch Thorben Marx die tolle Eingabe des Brasilianers.

Gegen Gilbertos Flachschuss nach glänzender Kopfball-Vorarbeit von Bobic (39.) war Butt aber ebenso machtlos wie gegen den 20-m-Kracher von Marx ins Dreiangel (52.) sowie die Dribbelkünste von Marcelinho, der zwölf Minuten vor dem Ende die Leverkusener Abwehr narrte und nach erneuter Bobic-Vorlage zu seinem dritten Saisontor einschob.

Götz, der zwischen 1984 und 1988 selbst 115 Bundesliga-Spiele für Leverkusen bestritt und mit der Bayer-Elf 1988 den UEFA-Cup gewann, sah sich in seiner Hoffnung bestätigt, dass der Angriff mit dem Debüt von Bastürk weniger ausrechenbar für den Gegner sein würde, auch wenn die Kraft des Türken noch nicht für 90 Minuten reichte. «Ich bin sehr glücklich, dass es gleich im ersten Spiel in Berlin mit einem Sieg geklappt hat. Aber nach 60 Minuten war ich platt», gestand Bastürk.

Ein 20-m-Schuss Marcelinhos (3.) und ein Marx-Heber (8.) über den Kasten waren weitere gute Chancen der Hertha, schon in der Anfangs-Viertelstunde, die Zeichen auf Sieg zu stellen. Auch nach dem 1:2, bei dem Schneider eine Unkonzentriertheit der Hertha-Innenverteidigung aus Nahdistanz nutzte, hatten die Berliner mehr vom Spiel, scheiterten jedoch immer wieder am großartig haltenden Butt.

Für Leverkusen - nun in er Tabelle auf Platz acht punktgleich hinter Hertha - geht nach der dritten Auswärts-Niederlage in Serie die Achterbahnfahrt weiter. Das Team, in dem der Brasilianer Juan von Augenthaler eine Verschnaufpause erhielt, begann viel zu zaghaft und versuchte fast nur mit Schüssen aus der zweiten Reihe zum Erfolg zu kommen. Die größte Chance der Bayer-Elf vor der Pause vereitelte Christian Fiedler in seinem 50. Bundesliga-Spiel mit einem tollen Reflex, als er Jens Nowotnys Kopfball (42.) um den Pfosten lenkte.

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