12.09.2004 20:30 Uhr

Freiburg verdirbt Hannover Stadion-Premiere

Hannover (dpa) - Hannover 96 hat trotz des schnellsten Doppelpacks der Saison einen Sieg zur Stadion-Premiere leichtfertig verspielt.

Zwei Treffer des Tschechen Jiri Stajner in der 2. und 8. Minute reichten den Niedersachsen nicht zum Erfolg gegen den SC Freiburg, der durch den eingewechselten Regis Dorn (59.) und Ellery Cairo (73.) noch zum 2:2 (2:0) kam. Mit einem Spiel im Rückstand rutschte Hannover, das den sicheren Heimsieg fahrlässig aus der Hand gab, in der Tabelle der Fußball-Bundesliga auf den vorletzten Platz. «Wir haben nach der Führung geglaubt, dass es ein leichtes Spiel wird und haben nicht gegen gehalten», sagte 96-Trainer Ewald Lienen. «Dann waren wir offensichtlich verschwunden.»

Die nach der Pause von Trainer Volker Finke mutig auf Offensive eingestellten und kampfstark auftrumpfenden Freiburger rückten weiter ungeschlagen auf Rang acht vor. Gäste-Keeper Richard Golz war dennoch nicht restlos zufrieden. «So darf man natürlich nicht anfangen. Wir haben geschlafen.» Der zweifache Hannoveraner Torschütze Stajner meinte selbstkritisch: «In der zweiten Halbzeit waren wir schwach - ich auch. Aber es ist ein gutes Gefühl, das erste Tor im neuen Stadion geschossen zu haben.»

«Unsere AWD-Arena soll eine Festung werden», hatte 96-Trainer Ewald Lienen vor dem ersten Auftritt im noch nicht restlos fertig gestellten Stadion vergeblich als Losung ausgegeben. Thomas Christiansen ließ er unter dem Jubel der 30 000 Zuschauer erst nach 70 Minuten für den Österreicher Roman Wallner auf den Rasen, der sein Bundesliga-Debüt feierte und neben Leandro und Stajner stürmte.

Die Freiburger reisten trotz Personalsorgen optimistisch nach Niedersachsen, wo sie in Wolfsburg zuletzt ihre Auswärtsschwäche abgelegt hatten. Finke musste auf die verletzten Zlatan Bajramovic und Soumaila Coulibaly verzichten. Dagegen konnte Levan Tskitischwili spielen. In der Abwehr, in der Neuzugang Seyi Olajengbesi wegen eines Kreuzbandrisses noch Wochen fehlen wird, vertraute der Niedersachse Finke auf eine Viererkette.

Doch diese Maßnahme ging schief. Keine 70 Sekunden waren gespielt, als nach einem Leandro-Freistoß der Freiburger Bruno Berner nicht entscheidend klären konnte, und Stajner per Kopf verwandelte. Nur sechs Minuten später war es wieder der Tscheche, dem seine Eskapaden den Stammplatz bei 96 und eine Nominierung für das Team des EM-Halbfinalisten gekostet hatten, der nach Tarnat-Flanke und Freiburger Konfusion mit links zum zweiten Mal erfolgreich war.

Doch die Breisgauer stemmten sich gegen die Niederlage. Nach dem Wechsel stellte Finke auf Dreierkette um und brachte in Dorn einen weiteren Stürmer. Ein Wechsel mit Folgen: Zunächst bedankte sich der Franzose mit dem Anschlusstreffer. Dann war es Cairo, der den Freiburgern das verdiente Unentschieden sicherte.

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