28.08.2004 18:30 Uhr

Ex-Bielefelder Diabang sichert Bochum ersten Sieg

Bielefeld (dpa) - Mamadou Diabang wähnte sich im siebten Himmel. Mit einem Kopfball hatte der Stürmer des VfL Bochum erst in der Nachspielzeit bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Arminia Bielefeld das entscheidende Tor zum 2:1 (1:0)-Sieg erzielt.

«Das war für den Verein und auch für mich ein sehr wichtiger Treffer. Jetzt können wir in der Tabelle wieder nach oben schauen», sagte Diabang, der bis 2003 für Bielefeld aktiv war. Während Bochum am 3. Spieltag seinen ersten Saisonsieg feierte konnte, muss der Rekordaufsteiger, der erst zwei Partien ausgetragen hat, noch auf ein solches Erfolgserlebnis warten.

Für Peter Neururer waren allerdings himmlische Mächte im Spiel. «Der Fußballgott muss ein Bochumer sein, sonst hätten wir diese Partie nie und nimmer gewonnen», sagte der VfL-Coach, dessen Team weit hinter den eigenen Ansprüchen geblieben war. Die Gäste ließen sich von den Hausherren lange den Schneid abkaufen, erzwangen ihr Glück allerdings mit Standard-Situationen. Den 1:0-Halbzeitstand markierte Tomasz Zdebel vor 18 567 Zuschauern mit einem direkt verwandelten Eckball (31.), dem späten Siegtor ging ein Freistoß von Zvjezdan Misimovic voraus. Für die Arminia traf nur der ehemalige Bochumer Delron Buckley (87.).

«Bielefeld hat die Partie über mindestens 85 Minuten bestimmt, wir konnten uns nur wehren», meinte Neururer. Dass neben Diabang mit Buckley ein ehemaliger VfL-Profi erfolgreich war, sei laut Neururer «typisch für so ein Westfalen-Derby» gewesen. «Das war Fußball wie aus dem Drehbuch. Wir waren zwar grottenschlecht, hatten aber das nötige Glück», sagte Dieter Meinhold, Vorstandsmitglied des UEFA-Cup- Teilnehmers, der ab der 62. Minute wegen einer Gelb-Roten Karte auf Christoph Preuß verzichten musste.

Die Gastgeber bestimmten zwar das Spielgeschehen, waren in Strafraumnähe aber zu harmlos und scheiterten trotz numerischer Überlegenheit mit ihren Bemühungen zumeist am gut aufgelegten VfL-Keeper Rein van Duijnhoven. «Besser kann man nicht Fußball spielen, uns hat nur ein Tor gefehlt», sagte Arminias Trainer Uwe Rapolder, der jetzt psychologische Aufbauarbeit betreiben muss. «Wer eine so leidenschaftlich geführte Partie noch verliert, kann ins Tal der Tränen fallen. Wir benötigen dringend den ersten Saisonsieg, um auf die Erfolgsstraße zurück zu kommen», meinte Rapolder, dessen Team auf die Abstiegsränge stürzte, aber noch ein Nachholspiel in Hannover zu bestreiten hat.

Rapolders Schützlinge trauerten indes den vergebenen Chancen hinterher. «Nach dem Ausgleich war ich davon überzeugt, dass wir Bochum noch in die Knie zwingen können. Vielleicht wollten wir aber zu viel», sagte Buckley, der bis diesen Sommer neun Jahre für den VfL aktiv war. «In der Nachspielzeit waren wir zu naiv. Das müssen wir abstellen, wenn wir in der Bundesliga bestehen wollen», befand Rapolder.

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