08.12.2007 18:30 Uhr

HSV nur 0:0 gegen Bollwerk Cottbus

Hamburg (dpa) - Mit einem enttäuschenden 0:0 gegen das Tabellenschlusslicht Energie Cottbus hat der Hamburger SV die Chance verpasst, Tuchfühlung mit dem Bundesliga-Führungsduo Bayern München und Werder Bremen aufzunehmen.

Drei Tage nach dem UEFA-Cup-Sieg bei Dinamo Zagreb fehlte den Hamburgern vor 56 132 Zuschauern in der Nordbank-Arena erst die Frische und dann das Glück, um gegen den Abstiegskandidaten den sechsten Heimsieg einzufahren. Immerhin sind die Gastgeber seit dem 5. Mai vor heimischer Kulisse ungeschlagen. Die auswärts weiterhin sieglosen Cottbusser sammelten in den letzten sechs Partien acht Punkte.

Die Hamburger, die nun bereits 27 Saisonspiele in den Beinen haben, zeigten in der ersten Halbzeit einen müden Auftritt. Trainer Huub Stevens hatte schon vor der Partie bei Thimothee Atouba Verschleißerscheinungen ausgemacht und ließ den Kameruner zunächst ebenso auf der Bank wie Romeo Castelen. Im zweiten Durchgang berannte der HSV nahezu pausenlos das Cottbuser Tor, kämpfte unermüdlich, packte selbst die Brechstange aus - doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Letztlich konnten sich die Gäste bei ihrem guten Torwart Gerhard Tremmel bedanken, dass sie mit einem Punkt die Heimreise antreten durften. «Nach diesem großen Kampf hat meine Mannschaft den Punkt verdient», sagte Energie-Trainer Bojan Prasnika mit heiserer Stimme.

«Kratzen, spucken, beißen» hatte HSV-Torwart Frank Rost als Devise gegen den Abstiegskandidaten ausgegeben. Doch davon bekamen die Zuschauer lange Zeit nicht viel zu sehen. Lediglich die Zwischenergebnisse aus Hannover, wo die Hausherren gegen den Nordrivalen Werder Bremen mehrfach in Führung gingen und letztlich 4:3 siegten, sorgten für Stimmung auf den Rängen. «Wenn wir die Chancen nicht nutzen, haben wir selber schuld», sagte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart.

In den ersten zwölf Minuten tat sich van der Vaart mit drei Frei- und Distanzschüssen hervor, hatte aber kein Glück. Die größte Möglichkeit vergab Paolo Guerrero, der allein vor dem Tor in Ballbesitz kam, aber an Tremmel scheiterte (44.). Der Peruaner hatte auch nach dem Seitenwechsel mehrere Gelegenheiten, blieb jedoch an Tremmel hängen. Auch der eingewechselte Maxim Choupo Moting scheiterte mit einer Riesenchance an dem großartig reagierenden Schlussmann. «Kompliment an Cottbus», meinte HSV-Trainer Stevens. «ich habe schon vorher gesagt, dass es sehr schwer werden wird. Aber mir wollte ja keiner glauben.»

Die Cottbuser, die auf den gesperrten Stanislaw Angelow verzichten mussten, verriegelten teilweise mit acht Spielern den eigenen Strafraum und zwangen die Hamburger zu zahlreichen Abspielfehlern. Im Angriff brachten die Lausitzer dagegen kaum etwas zustande: ein Schuss von Dimitar Rangelow (4.), einer von Daniel Ziebig (15.) - das war's.

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