Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 hat das prestigeträchtige Duell mit Borussia Dortmund mit 4:1 (2:0) für sich entschieden und sich schon nach dem zweiten Spieltag in die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga vorgekämpft.

14 Wochen nach der bitteren 0:2-Pleite in Dortmund, wo Schalke die letzte Titelchance verspielt hatte, gelang den Königsblauen im 130. Revierderby die ersehnte Wiedergutmachung. Vor 61 482 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena sorgten Marcelo Bordon (11.), Christian Pander (31.) und Gerald Asamoah (59.) mit ihren Toren für klare Verhältnisse.

Dem eingewechselten BVB-Stürmer Nelson Valdez (66.) gelang zwar nach einer Flanke von Dede das 1:3, doch Kevin Kuranyi stellte mit dem 4:1 (78.) den alten Abstand wieder her. Während Schalke weit vorrückte, hat der Revierrivale aus Dortmund mit zwei Niederlagen einen kompletten Fehlstart hingelegt. Zu allem Überfluss verlor die Elf von Trainer Thomas Doll Mittelfeldspieler Marc-André Kruska fünf Minuten vor dem Ende durch eine Gelb-Rote Karte.

Schalke-Trainer Mirko Slomka konnte bis auf Sören Larsen und Gustavo Varela seine beste Formation aufbieten, brachte gegenüber dem 2:2 in Stuttgart zum Auftakt aber zwei Neue. Iwan Rakitic und Slatan Bajramovic rückten für Mesud Özil und Peter Lövenkrands in die Start- Elf. Von Beginn an zeigten die Königsblauen, dass sie die Schmach vom 12. Mai dieses Jahres tilgen wollten. Schon in der 2. Minute bot sich die Riesenmöglichkeit zur Führung. Nach einem Freistoß von Pander bugsierte Kapitän Bordon den Ball aus kurzer Distanz an die Latte, Kuranyi scheiterte per Kopf im Nachsetzen am gut reagierenden BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller.

Die Dortmunder, die mit Florian Kringe und Delron Buckley für Philipp Degen und Ebi Smolarek begannen, brachten zunächst nicht viel zustande. Allerdings prüfte Neuzugang Mladen Petric, der zweite Sturmspitze neben Diego Klimowicz spielte, Schalkes Torhüter Manuel Neuer (6.). Fünf Minuten später gelang Bordon - erneut nach einem scharf hereingegebenen Freistoß des überragenden Pander - per Kopf das umjubelte 1:0. Rakitic (14.) und Fabian Ernst (18.) konnten Weidenfeller jedoch nicht überwinden, ehe Pander mit einem herrlichen direkten Freistoß aus 22 Metern (31.) die Führung noch vor der Pause ausbaute. Die bis dato besten Möglichkeiten für die Gäste hatten Klimowicz (21.) und Kruska (39.), die aber beide in Neuer ihren Meister fanden.

Auch nach dem Wechsel fanden die Zweikampf schwachen und technisch unterlegenen Dortmunder nicht besser in Spiel. Im Gegenteil: Schalke kontrollierte in der einseitigen Partie das Geschehen und hatte durch Krstajic (55.) und den für das Länderspiel am Mittwoch in England berufenen Pander zwei weitere gute Möglichkeiten kurz nach der Pause. Mit dem 3:0 Asamoahs, der eine Bajramovic-Flanke völlig freistehend per Kopf in den Winkel beförderte, war die Partie entschieden. Der für den schwachen Klimowicz in der Pause eingewechselte Valdez sorgte mit dem 1:3 bei den mitgereisten BVB-Anhängern für einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch Kuranyi stellte kurz darauf den auch in dieser Höhe verdienten Schalker Sieg sicher.