13.08.2005 17:00 Uhr

St. Pauli und Lübeck im Gleichschritt

Hamburg (dpa) - Der FC St. Pauli und der VfB Lübeck marschieren im Gleichschritt Richtung 2. Fußball-Bundesliga. Dem 55. Nordderby mangelte es zwar an Klasse, mit dem 1:1 können beide Vereine aber sehr gut leben.

Nach den Toren von Timo Schultz (9. Minute) und dem Ausgleich für Lübeck durch Kapitän Daniel Bärwolf (44.) vor 19 759 Zuschauern im nahezu ausverkauften Millerntorstadion teilen sich die Nordlichter mit jeweils zehn Punkten weiterhin die Tabellenspitze der Regionalliga Nord. Holstein Kiel mit ebenfalls zehn Zählern als Dritter komplettiert die Nord-Dominanz.

Für die Hamburger ist es der beste Saisonstart seit dem Zweitliga-Jahr 2000/2001, der schließlich zum Aufstieg in die Bundesliga führte. «Das wäre doch schön, wenn beide Mannschaften am Ende der Saison immer noch auf Platz eins und zwei stehen würden», meinte St. Paulis früherer Präsident Wolfgang Kreikenbohm.

St.-Pauli-Trainer Klaus Bergmann entschuldigte das fehlende Spitzenniveau. «Es war ein sehr umkämpftes Spiel. In den ersten 35 Minuten habe ich meine Mannschaft gut gesehen. Allerdings konnten wir den verletzungsbedingten frühen Ausfall von Thomas Meggle nach zwölf Minuten nicht richtig verkraften», sagte der Coach. «In der zweiten Halbzeit hatte Lübeck die besseren Chancen, deshalb kann ich mit dem Punkt gut leben.» Torhüter Achim Hollerieth ärgerte sich indes. Er musste das erste Gegentor nach 314 Spielminuten in der neuen Saison hinnehmen.

Nach den Auftaktsiegen in Bremen (1:0), gegen Rot-Weiß Erfurt (1:0) und bei Aufsteiger Emden (4:0) war der VfB Lübeck der erste ernsthafte Prüfstein für die Hamburger, die angesichts der hohen Verbindlichkeiten (allein 1,4 Millionen Euro mussten als Bürgschaft beim DFB hinterlegt werden) zum Aufstieg in die 2. Bundesliga verdammt sind.

Lübecks Trainer Stefan Böger ist mit dem Traumstart des VfB, der nun zum vierten Mal in Folge an der Tabellenspitze steht, zufrieden: «Wenn man nach zwei brutal schweren Auswärtsspielen bei Rot-Weiß Essen und St. Pauli zehn Punkte auf dem Konto hat, kann sich das sehen lassen. Wir mussten unsere beiden verletzten Leistungsträger Rouven Schröder und Jacob Thomas ersetzten. Da wollte ich kein Risiko eingehen.»

Auch für den VfB Lübeck ist es der beste Saisonstart seit drei Jahren. Im August 2002 stürmten die Schleswig-Holsteiner als Zweitliga-Aufsteiger mit drei Siegen, darunter ein 6:0 gegen den Bundesliga-Absteiger St. Pauli, an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga, verloren anschließend jedoch vier Pflichtspiele in Folge. «Wir haben nach Essen die zweite Bewährungsprobe überstanden. Hut ab vor dieser Mannschaft», lobte VfB-Präsident Wolfgang Piest sein Team.

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