08.05.2005 20:30 Uhr

Dortmund verdirbt Bremen Chance auf CL

Dortmund (dpa) - Werder Bremen hat die direkte Qualifikation zur Champions League leichtfertig verspielt und muss nach der elften Niederlage der Saison sogar um die Teilnahme am UEFA-Cup bangen.

Trotz Chancen im Überfluss unterlag der entthronte Double-Gewinner bei Borussia Dortmund mit 0:1 (0:1) und rangiert in der Tabelle der Fußball-Bundesliga mit 53 Zählern nur noch dank des um zehn Treffer besseren Torverhältnisses vor Bayer Leverkusen auf Platz fünf. Mit dem äußerst schmeichelhaften Erfolg vor 81 300 Zuschauern im Westfalenstadion, den Tomas Rosicky mit dem Tor des Tages in der 32. Minute sicherstellte, wahrten die Borussen ihre Minimalchance, in der kommenden Saison im internationalen Geschäft dabei zu sein.

«Unverdient haben wir heute gewonnen», sagte Borussen-Trainer Bert van Marwijk. Sein Kollege Thomas Schaaf war außer sich vor Enttäuschung über seine Mannschaft und die Entscheidungen von Schiedsrichter Lutz-Michael Fröhlich, der den Bremern einen Elfmeter verweigert hatte. «Das ist für mich unverständlich», schimpfte er über den Berliner Referee, der seine Mannschaft in einigen Szenen benachteiligt habe. «Es war sensationell, wie wir gespielt haben, aber es war auch sensationell, wie viele Chancen wir vergeben haben.»

Dabei durften sich die im Angriff einfallslos und hinten allzu sorglos agierenden Dortmunder freuen, nicht schon in der Anfangsphase entscheidend in Rückstand geraten zu sein. Nach groben Schnitzern von Nationalspieler Christian Wörns, der wie Dede erstmals wieder dabei war, und Markus Brzenska hatte jeweils Ivan Klasnic die Führung für den entthronten deutschen Meister auf dem Fuß. Dem Kroaten blieb das Pech auch danach treu. Nach einem rüden Foul von Dede wurde er kurz vor der Pause vom Platz getragen.

«Ich weiß nicht, wie viele Chancen wir gehabt haben, elf, zwölf bestimmt. Aber wenn man keine rein macht, dann ist das eben so im Fußball», ärgerte sich Werders Keeper Andreas Reinke. Die Champions League sei futsch, doch darauf habe er sowieso nicht mehr geschielt. «Wir müssen den Platz verteidigen, auf dem wir stehen.»

Eine halbe Stunde lang waren die gefällig kombinierenden Bremer spielerisch, läuferisch und taktisch eine Klasse besser als die Dortmunder, die nicht eine Chance vorzuweisen hatten. Allein Miroslav Klose (23.), der auch in seinem 150. Bundesligaspiel kein Tor gegen Dortmund zu Stande brachte, sowie Petri Pasanen (25.) und Daniel Jensen (26.) hätten eine klare Führung heraus schießen müssen.

Stattdessen bot sich den zunehmend enttäuschten Zuschauern Fußball paradox: Einen Einwurf von Christoph Metzelder verlängerte Jan Koller per Kopf zu Rosicky, der mit seinem Flachschuss den unglücklichen Reinke überwand. Es war quasi der erste Schuss auf das Tor des Bremer Schlussmannes, der den nicht sonderlich scharf geschossenen Ball zu spät sah.

Das unnötig harte Einsteigen Dedes blieb bis zum Pausenpfiff der letzte Aufreger. Auch danach hatten die Dortmunder vornehmlich in der eigenen Abwehr Schwerstarbeit zu verrichten. Doch der zweitbesten Auswärtsmannschaft der Liga fehlte das Quäntchen Glück. Zwar ließen die Norddeutschen den Ball weiter gekonnt durch ihre Reihen wandern, doch im Auslassen der Chancen überbot sich der zweiterfolgreichste Angriff der Liga. Daran änderten auch die Einwechslungen von Nelson Valdez (für Klasnic), Aron Hunt und Mohamed Zidan nichts. Doch auch auf der anderen Seite versagten Koller (64.), Ebi Smolarek und Co.

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