08.05.2005 20:30 Uhr

Gladbach gerettet: 0:0 in Hamburg

Hamburg (dpa) - Horst Köppel hat seine Mission bei Borussia Mönchengladbach erfüllt. Mit dem 0:0 beim Hamburger SV machte der 56 Jahre alte Trainer in seinem vierten Spiel auf der Bank der «Fohlen» den Klassenverbleib des Traditionsvereins praktisch perfekt.

Bei sechs Punkten Vorsprung vor Rostock und Bochum und dem deutlich besseren Torverhältnis kann Gladbach zwei Spieltage vor dem Saisonende nur noch theoretisch von einem Nichtabstiegsplatz verdrängt werden. Beim HSV sind nach dem torlosen Remis indes die Hoffnungen auf eine UEFA-Cup-Teilnahme gesunken. Als Siebter liegt die Mannschaft von Trainer Thomas Doll nun zwei Punkte hinter Bayer Leverkusen zurück. Mit seiner harmlosen Vorstellung blieb der HSV den 52 648 Zuschauern den Nachweis internationaler Klasse auch komplett schuldig.

Dabei wollten die Gastgeber ihr Vorhaben, noch in den UEFA-Cup zu stürmen, zunächst hoch motiviert in die Tat umsetzen. Doch nach drangvollem Beginn mit Chancen durch Emile Mpenza (3., 12.), Naohiro Takahara (12.) und Sergej Barbarez (14.) verflachte die Partie zusehends. Nicht nur Bayern-Fan Boris Becker, Chairman des Tennis-Turniers in Hamburg und Gast in der AOL-Arena, begann sich zu langweilen. «Der HSV muss ein Tor machen, dann ist Ruhe», meinte Becker.

Das aber gelang nicht. Zwar bestimmte der HSV das Geschehen, doch in Torwart Kasey Keller hatte Gladbach seinen besten Mann. Der Amerikaner hielt alles, was auf seinen Kasten kam. So klärte er auch kurz nach Wiederanpfiff reaktionsschnell gegen Raphael Wicky (46.) und erneut Mpenza (47.).

Während die Gladbacher in Keller einen sicheren Rückhalt hatten, offenbarte sich im Angriff das Problem des auswärtsschwächsten Teams der Liga, das seit fast 13 Monaten auf fremdem Platz nicht mehr gewonnen hat. Nicht eine Chance verbuchte die Borussia vor der Pause. Die Stürmer Oliver Neuville und Joris van Hout, der überraschend den Vorzug vor Vaclav Sverkos erhalten hatte, übertrafen sich an Harmlosigkeit.

Bis zur ersten Möglichkeit der Gladbacher verging fast eine Stunde. Bernd Thijs fasste sich ein Herz, lupfte vor dem Strafraum den Ball über Barbarez und zog volley mit rechts ab (59.). HSV-Keeper Stefan Wächter war jedoch ebenso auf dem Posten wie sein Gegenüber. HSV-Coach Doll sah die Szene mit Schrecken und setzte noch einmal alles auf eine Karte. Nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause wechselte er erstmals wieder Pjotr Trochowski ein. Doch auch der Hoffnungsträger konnte in der hektischen Schlussphase nichts mehr ausrichten.

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