07.05.2005 18:30 Uhr

Mühsames 1:0 gegen Hannover: VfB feiert Kuranyi

Stuttgart (dpa) - Kevin Kuranyi hat den kriselnden VfB Stuttgart auf Champions-League-Kurs gehalten und zu einem 1:0 (0:0)-Zittersieg gegen Hannover 96 verholfen. Der Nationalstürmer erzielte in der 88. Minute das Tor des Tages in einer schwachen Partie der Fußball-Bundesliga.

Damit blieb den Schwaben, die den ersten «Dreier» nach drei sieglosen Spielen holten, das zweite torlose Remis im Daimlerstadion hintereinander erspart. Vor 45 000 Zuschauern war Kuranyi mit seinem 13. Saisontor der gefeierte Mann. «Wir haben gut gekämpft und sind dafür belohnt worden», sagte der Torschütze. Hannover wartet weiter seit dem 22. Mai 1971 auf einen Erfolg in Stuttgart und hatte gegen den überlegenen VfB kaum Chancen.

VfB-Präsident Erwin Staudt hatte von seiner Mannschaft ein «Feuerwerk» gefordert, doch Matthias Sammer wählte wieder einmal eine eher defensiv orientierte Aufstellung. Der Kroate Boris Zivkovic rückte für Fernando Meira in die Abwehr, Martin Stranzl ersetzte im defensiven Mittelfeld den ebenfalls gesperrten Silvio Meißner. Wenigstens durfte Nationalspieler Andreas Hinkel, der zuletzt nur zwei Mal eingewechselt wurde, wieder von Anfang an spielen und belebte auf der rechten Außenbahn das Angriffsspiel des VfB auch sichtlich. «Nach der Niederlage in Gladbach wollten wir ein erkennbar raueres Klima schaffen. Ich glaube, das ist uns gelungen», meinte Sammer.

Die personell geschwächten Hannoveraner, die ohne Christoph Dabrowski, Leandro, Veljko Paunovic, Daniel Stendel und Vinicius antreten mussten, bauten in der ersten Halbzeit ein Abwehrbollwerk auf, das für die Stuttgarter kaum Lücken ließ. Dem VfB fiel jedoch zunächst auch nicht viel ein. Zu schematisch wirkte das Spiel der Gastgeber.

Da Cacau viele Ballverluste zu verzeichnen hatte und Regisseur Alexander Hleb meist gut abgeschirmt war, drang der Ball erst gar nicht bis zu Kuranyi als einzige Spitze durch. In der 22. Minute kam der Nationalstürmer allerdings zum Kopfball, scheiterte aber an 96- Torwart Robert Enke. Den Abpraller konnte Stranzl nicht verwerten. Cacau hatte dann gleich zwei Mal die Chance zur Führung: Der Brasilianer blieb aber zunächst an Enke hängen (38.) und schoss kurz nach dem Seitenwechsel aus zwölf Metern haarscharf am gegnerischen Tor vorbei.

«Kämpfen für die Champions League», forderten die VfB-Fans lautstark von ihrem Team. Doch spielerisch ging weiterhin nicht viel bei den Stuttgartern. Innerhalb von einer Minute hatte dann jeweils die Nummer 3 beider Mannschaften die Riesengelegenheit zur Führung: Dariusz Zuraw konnte einen Kopfball freistehend aus kurzer Entfernung nicht nutzen und im Gegenzug scheiterte Stranzl, als er alleine auf Enke zulief (61.). Sammer stärkte daraufhin die Offensive und brachte mit Marco Streller noch einen Stürmer. Der Schweizer hatte Pech: Neun Minuten nach seiner Einwechslung köpfte er an die Latte, ehe Kuranyi aus wenigen Metern zum entscheidenden Tor einschoss. Hannovers Trainer Ewald Lienen sagte nach der Partie: «Wir haben einen verdienten Sieg des VfB gesehen, auch wenn er glücklich zu Stande gekommen ist.»

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