31.10.2004 20:30 Uhr

Teber rettet Lautern mit zwei Toren gegen Bielefeld

Kaiserslautern (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern hat dank Selim Teber den erhofften Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga geschafft und Trainer Kurt Jara in letzter Minute vorerst den Job gerettet.

Der «Joker» drehte nach seiner Einwechslung mit seinen beiden ersten Bundesliga-Toren (80./90.) beim 2:1 (0:0) fast im Alleingang das Spiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld, der durch den siebten Saisontreffer von Delron Buckley (79.) in Führung gegangen war. Nach dem Sieg vor 32 351 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion gaben die «Roten Teufel» die Rote Laterne in der Tabelle an Hansa Rostock ab und landeten nach fünf Spielen ohne Sieg wieder einen wichtigen Erfolg.

Jara blickt nach dem Sieg wieder etwas beruhigter in die Zukunft. «Ich habe zwei Stürmer gebracht und Alles oder Nichts gespielt. Der Erfolg kann der Mannschaft für die Zukunft Selbstvertrauen geben», sagte der Österreicher nach dem Spiel, das durch die Einwechslung von Teber eine nicht mehr geglaubte Wende genommen hatte. «Das war heute wichtig für die Fans, die Mannschaft und den Trainer», sagte Teber. Neben dem «Matchwinner» lag es vor allem an Torhüter Tim Wiese, dass der spielschwache, aber engagierte Auftritt von Lautern nicht mit einer Niederlage bestraft wurde. «Es ging nicht um Kurt Jara, es ging um uns und den Verein. Die Mannschaft hat Moral gezeigt», sagte Wiese.

Vorstandsvorsitzender René C. Jäggi hatte angekündigt, nach den Spielen in Hannover (1:3) und eben der Partie gegen Bielefeld Bilanz zu ziehen. Das Verhältnis zwischen ihm und Jäggi sei intakt, versicherte Jara.

Beim bisherigen Tabellenletzten fehlte wie in den vergangenen Wochen trotz Einsatzwillens ein geordneter Spielaufbau. Gute Chancen für die Pfälzer gab es deshalb zunächst nur nach Standardsituationen. Kamil Kosowski (33.) und Marco Engelhardt (36.) scheiterten aber an Arminia-Torhüter Mathias Hain. Engelhardt kam nicht wie gewohnt im Mittelfeld zum Einsatz, sondern vertrat in der Abwehr den formschwachen Spielführer Timo Wenzel, um gegen die quirligen Gäste-Angreifer zu bestehen.

Gerade die kleinen Bielefelder Offensiv-Spieler Erwin Skela und Fatmir Vata setzten Akzente und waren an fast allen Möglichkeiten der gefälliger auftretenden Gäste beteiligt. In der 23. Minute wehrte Lauterns Ersatz-Kapitän Thomas Riedl mit Hilfe der Hand einen 16- Meter-Schuss von Skela ab. Die Ostwestfalen, als drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga an den Betzenberg gereist, waren in einem insgesamt schlechten Spiel nicht zwingend.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Kaiserslautern weiter kampfstark, aber statt durchdachter Spielzüge blieb vieles dem Zufall überlassen. Die «Roten Teufel» hatten in der 60. Minute bei einem Pfostenschuss von Detlev Dammeier Glück, dazu bewahrte Wiese sein Team gleich zwei Mal gegen Skela (67./69./77.) vor einem Rückstand. Beim 0:1 durch Buckley war er aber machtlos (79.). Doch schon im Gegensatz sorgte «Joker» Teber für den Ausgleich (80.) und später für den Sieg (90.).

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