20.07.2013 19:30 Uhr

Polster kommt mit seiner Admira heim zu Austria

Mit der Partie zwischen Meister Austria und der Admira wird am Samstag (16.30 Uhr) die Bundesliga-Saison eröffnet. Damit gibt die violette Stürmerlegende Toni Polster ausgerechnet gegen die Austria das Debüt als Trainer im Oberhaus. Austrias Neo-Coach Nenad Bjelica, der Polster seit 20 Jahren aus gemeinsamen Spanien-Zeiten kennt, hofft auf einen Idealstart in die Mission Titelverteidigung.


Bjelica, der die Nachfolge von Meistermacher Peter Stöger angetreten hat, ist kein Freund des Tiefstapelns. "Ich kann und will keine heiße Luft verkaufen. Das Ziel ist ganz klar die Titelverteidigung. Auch wenn es logischerweise schwierig wird", stellte der Kroate am Freitag klar.


Der 41-Jährige sieht alle Voraussetzungen für das Wiederholen des Meisterstücks gegeben. "Wir haben genug Qualität im Kader. Der Verein ist sehr gut organisiert, die Arbeitsbedingungen ideal. Und wir haben super Fans", zeigte sich Bjelica, der vom Wolfsberger AC nach Wien wechselte, von seinem neuen Arbeitgeber begeistert. Die Konkurrenz sei aber groß. "Salzburg und Sturm sind noch stärker geworden. Und Rapid ist unberechenbar", erklärte Bjelica, der trotz des großen Konkurrenzkampfs im Kader bis auf Weiteres Austrias Meistertruppe das Vertrauen schenken wird.


"Es kribbelt. Ich freue mich, dass es losgeht", meinte Polster, der von 1983 bis 1987 für die Austria Tore fast wie am Fließband erzielte. Mit 167 Treffern in 202 Pflichtspielen schoss Polster die Austria zu drei Meistertiteln und einem Cuptriumph.


Kurz und unrühmlich verlief hingegen Polsters zweites Gastspiel in Wien-Favoriten. Seine Ära als Teammanager endete nämlich 2005 nach nur wenigen Monaten und einem Zoff mit "Big Spender" Frank Stronach. Polster hatte daraufhin sogar Hausverbot im Austria-Stadion. Ein Kapitel, das Österreichs Rekord-Teamtorschütze längst abgehakt hat.


"Alles längst vergessen", verzichtete Polster aufs Aufwärmen alter Geschichten. Dass ihn nun sein erstes Match als Admira-Chefcoach ausgerechnet zur Austria führt, bezeichnete Polster als "Ironie des Schicksals". "Ich fühle mich hier zuhause", machte Polster kein Geheimnis daraus, dass sein Herz nach wie vor für die Austria schlägt. Gleichzeitig merkte Polster aber an: "Ich hoffe, die Fans werden mir verzeihen, dass ich am Samstag trotzdem gewinnen will."


Die Rollen sind auch für Polster klar verteilt. "Von der Papierform her sind wir Abstiegskandidat, die Austria spielt um den Titel. Aber auch die Austria hat ihre Schwächen", merkte Polster an. Der 49-Jährige ist klarerweise vom Klassenerhalt des Neuntplatzierten der vergangenen Saison überzeugt, dieser soll - auch gegen die "Großen" wie die Austria - mit Offensivfußball fixiert werden.


Bjelica hat auch eine Admira-Vergangenheit


Doch nicht nur Polster hat eine Austria-Vergangenheit, auch sein Gegenüber Bjelica kennt die Admira bestens. Bjelica hat von 2004 bis 2006 in der Südstadt gekickt. "Aber Tonis Erinnerungen an die Austria sind viel rosiger als meine an die Admira", meinte Bjelica bei einem Blick zurück.


Sportlich lief zwar alles gut, denn Bjelica war Kapitän und zweimal bester Saison-Torschütze der Südstädter. "Aber leider habe ich vom Verein nicht denselben Respekt zurückbekommen. Es ist leider nicht alles so fair und korrekt abgelaufen. Das waren zwei schlaflose Jahre, einige Personen haben mir das Leben damals sehr schwer gemacht", erinnerte sich Bjelica mit Schaudern an seine Erlebnisse mit Admiras damaliger Vereinsführung.


"Deshalb sind für mich Spiele gegen die Admira immer noch etwas mehr als gegen andere Vereine", berichtete der Neo-Austrianer, der in Mödling wohnt und auf seinem Weg in die Arbeit auch am Heimstadion der Admira vorbeikommt. "Jedes Mal, wenn ich am Stadion der Admira vorbeifahre, bekomme ich Magenprobleme", gestand Bjelica.

apa

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