13.05.2012 19:00 Uhr

Wacker und Sturm spielen um Versöhnung


Beim Spiel Wacker Innsbruck gegen Sturm Graz (Sonntag, 16.00 Uhr) in der vorletzten Runde der Bundesliga geht es vor allem um einen versöhnlichen Saisonabschluss. Meister Sturm Graz hat die Qualifikation für den Europacup bereits fix verpasst, auch für die Innsbrucker ist dieser Zug bereits abgefahren.


Die Steirer ließen zuletzt im Duell mit dem kaltschnäuzigen Aufsteiger Admira am Donnerstag die Effizienz vermissen und bekamen die Rechnung mit drei Gegentreffern präsentiert. "Fakt ist, dass wir etliche Chancen vergeben haben. Daran hapert es schon im ganzen Frühjahr", resümierte Goalie Christian Gratzei. Und Eigentorschütze Joachim Standfest ergänzte: "Wir machen einfach das Tor nicht, was uns im letzten Jahr noch ausgezeichnet hat und kassieren in jedem Spiel praktisch aus dem Nichts ein Gegentor." Im Frühjahr gelangen in 15 Spielen nur zehn Tore, bei elf Gegentreffern.


Mitverantwortlich für das Verpassen des Saisonziels war sicher auch die ständige Unruhe im Verein. Im Herbst gab es Diskussionen um einen möglichen Wechsel von Franco Foda zum ÖFB als Teamchef, im Dezember konnte man sich mit dem Deutschen über keine Vertragsverlängerung einigen, im Jänner trat Ex-Präsident Gerald Stockenhuber zurück und Mitte April wurde Foda vom neuen Vorstand vorzeitig beurlaubt. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass uns diese ewige Unruhe und diese Trainerdiskussionen nicht stören. Natürlich nervt das", sprach Manuel Weber Klartext.


Anstatt mit einem Sieg noch einmal ins Europacup-Rennen einzusteigen, steht nun zwei Runden vor Schluss fest, dass die internationalen Tore für die Steirer dieses Mal verschlossen bleiben - nach Auftritten im UEFA-Cup (2008/2. Quali-Runde), der Europa League (2009 und 2011 Gruppenphase, 2010 Play-off) sowie Champions-League-Qualifikation (2011/Play-off). An die theoretische Chance über Rang vier bei einem unwahrscheinlichen Meistertitel von Rapid und Cupsieg von Salzburg noch in den Europacup zu rutschen, glaubt klarerweise niemand mehr. "Wir sind sehr enttäuscht, dass wir unser erklärtes Ziel Europa League nicht erreicht haben", sagte Interimstrainer Thomas Kristl.


Für den Bayer war es im fünften Spiel als hauptverantwortlicher Trainer auf der Sturm-Bank die erste Niederlage, allerdings hat er bei drei Remis auch nur einen Sieg bejubeln dürfen. Das war deutlich zu wenig, um sich als Langzeitlösung zu empfehlen. Der neue Trainer soll, wenn alles nach Plan läuft, nächste Woche präsentiert werden. Medienberichten zufolge soll neben Markus Schopp auch der Red-Bull-Juniors-Trainer Peter Hyballa gute Karten haben.


Die Sturm-Kicker haben also in den letzten zwei Runden nur noch die Chance, sich persönlich in den Vordergrund zu spielen sowie zum Teil für eine Vertragsverlängerung zu empfehlen. "Wir werden uns voll reinhauen. Ich möchte nicht Sechster oder Siebenter werden", sagte Standfest. Das sah auch Gratzei so. "Wir werden gegen Innsbruck und die Austria auf Sieg spielen und hundert Prozent geben, um sich für die neue Saison zu empfehlen."


Kristl: "Es geht um vernünftigen Abschied"


Damit könnten sie auch Kristl einen schönen Abschied bescheren, der damit beschäftigt ist, die Mannschaft noch einmal aufzurichten. "Es geht jetzt darum, dass wir die Saison vernünftig zu Ende spielen. Wir müssen die Wunden lecken und schauen, dass wir gegen Wacker eine ordentliche Leistung bringen", meinte Sturms Trainer. Dass mit Andreas Hölzl, Manuel Weber und Patrick Wolf drei weitere Spieler ausfallen, sei kein Problem. "Dann haben andere die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Wir wollen mit aller Macht noch Platz vier erreichen, egal wer fehlt."


Die Innsbrucker wahrten mit dem 1:1 in Ried die Chance auf eine Rangverbesserung und haben auch die Grazer mit drei Punkten Rückstand noch in Reichweite. "Wir wollen die Saison anständig beenden", forderte Wacker-Trainer Walter Kogler. Anzuknüpfen gilt es an die Leistung der ersten Hälfte im Innviertel. "Da haben wir sehr gut gespielt", sagte Kogler. Die Tiroler sind zu personellen Änderungen gezwungen, sind doch neben Miran Burgic auch Marco Kofler und Julius Perstaller gesperrt.

apa

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