In einer insgesamt ausgeglichenen Partie waren die Berner am Ende das glückliche Team. Trotz einer roten Karte und einem 0:1 Rückstand durch einen direkt ausgeführten Freistoss Dingsdags lautete das Schlussresultat 3:1 für die Gastgeber im Stade de Suisse. Ihre Torschützen waren Alain Nef, sowie Raphael Nuzzolo.

Zu Beginn der ersten Hälfte machten die Young Boys deutlich mehr für das Spiel und setzten die Sittener stark unter Druck. Nach der ersten Viertelstunde schienen sich die Gäste aber gefunden zu haben und konnten den Ball auch länger halten. Bei Ballbesitz versuchten sie mit vorsichtigem Spielaufbau nach vorne zu kommen, doch das starke Pressing der YB-Abwehr verwehrte dem FC Sion die Torchancen. Die Berner hingegen warfen bei Gelegenheit alles in die Offensive, doch auch ihnen fehlten die richtigen Chancen. Damit liessen sie den Sittenern allerdings Möglichkeiten zum Kontern und so kam es auch zum Tor. Lafferty wurde als vordester Mann gefoult, wofür es direkt Rot für Ojala gab. Den Freistoss verwandelte Dingsdag souverän zur Führung. In der Folge drehten beide Seiten, vor allem aber YB stark auf, und gleich vor Abpfiff wurden die Gastgeber auch für ihre Bemühen belohnt. Alain Nef köpfte ein Freistossflanke ganz frei zum 1:1.

Nach der Pause kamen die Young Boys wie verändert zurück in die Partie. In der ersten Halbzeit machten sie das Spiel, nun zogen sie sich je länger das Spiel ging, umso mehr zurück. Somit verminderten sich aber auch die Angriffe der auf Konter ausgerichteten Gäste aus Sion. Dennoch war es nun der FC Sion, welcher mehr für das Spiel tat, nicht viel, aber mehr als nichts. Was aber auch verständlich ist, da sie nun ja mit einem Mann mehr spielten. So öffnete sich auch für YB eine Kontermöglichkeit à la FC Sion und Farnerud wurde nach einem Energieanfall unnötig im gegnerischen Strafraum von Torhüter Vanins gefoult. Den Penalty verwertete Nuzzolo dann problemlos und nervenstark via rechten Pfosten. In der Folge spielten die Gäste noch offensiver und vergassen fast schon zu verteidigen. So kam Nuzzolo gleich vor Abpfiff völlig frei zum Ball und brauchte nur nuch über Vanins zum 3:1 Endstand zu lupfen.

Spielerische Vorteile gab es zuerst für YB, dann aber für Sion, weshalb ein Unentschieden auch kein schlechtes Resultat gewesen wäre. Sion muss sich allerdings selber an die Nase nehmen, da sie aus ihren Möglichkeiten, und vor allem aus der Überzahl seit der 28. Minute nichts zählbares machen konnten. Eerneut schafften es die Sittener nicht in Bern zu gewinnen und verpassten somit die Übernahme der Tabellenspitze. Die Berner hingegen tankten mit dem Sieg viel Selbstvertrauen, welches sie in der Europa League diesen Donnerstag gut gebrauchen können.

Usamah Sabadia