Der FC Sion festigt mit einem 1:0-Erfolg über die Berner Young Boys seine Position auf dem Tabellenthron. Das Goldene Tor erzielte Didier Crettenand (24.) mit einem herrlichen Freistoss-Treffer. Das intensive, phasenweise höchst spannende Spiel, bot trotz der Hitze viel Spektakel. Torchancen auf beiden Seiten gab es genügend, jedoch zeigten sich die Walliser schlussendlich etwas abgebrühter.

Ungeachtet der sehr heissen Temperaturen im Wallis, spielten beide Mannschaften von Anfang an mit offenem Visier. Die Hauptstädter kamen in Person von Sutter prompt nach fünf Minuten zur ersten Chance. Vanins wehrte eine scharfe Hereingabe des YB-Spielers nach vorne ab, Ojala konnte davon aber nicht entscheidend profitieren. Erst nach etwas mehr als zwanzig Minuten kamen die Walliser zu ihrer ersten probaten Torchance. Der Ungare Vanczak prüfte Wölfli mit einem satten Schuss aus dem Hinterhalt. Trotz der grossen Laufbereitschaft und dem kompakten Auftritt der Berner, jubelte in der 24. Minute der FC Sion. Crettenand verwandelte einen direkten Freistoss herrlich in die Maschen. Der Gast aus Bern schien für kurze Zeit geschockt zu sein, denn nur zwei Minuten später hätte Kopfball-Ungeheuer Vanczak fast in seiner Spezialdisziplin auf 2:0 erhöhen können. Ohne weitere Tormöglichkeiten ging daraufhin die intensive Partie in die Kabine.

Nach der Erfrischung in der Pause ging es mit einer YB-Druckphase los. Die Hauptstädter versuchten das Spiel an sich zu reissen und erarbeiteten sich folglich gute Möglichkeiten, ohne aber zum Erfolg zu gelangen. Die Platzherren kamen nur sehr schwer in Tritt, erst zwei Chancen von Margairaz nach knapp einer Stunde brachten die Walliser zurück ins Spiel. Die Platzherren zogen in der Folge ihr sicheres Kurzpass-Spiel auf, welches die Hauptstädter zu mehr Laufarbeit zwang. Zwanzig Minuten vor Schluss änderte YB-Trainer Rueda trotz der bis anhin bereits hohen Aufwände der Berner noch einmal die Ausrichtung. Er verordnete von nun an ein aggressives Pressing. Der YB-Sturmlauf wurde 79. Minute abrupt gebremst. Nuzzolo wurde nach einer Tätlichkeit gegen Dingsdag mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Die abgebrühten Sittener liessen sich nach dieser Szene die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und fuhren den knappen 1:0-Sieg souverän nach Hause.

Oliver von Allmen