21.01.2011 23:30 Uhr

HSV trotzt Sammer-Theater: 1:0 gegen Frankfurt

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat der Posse um die gescheiterte Verpflichtung von Matthias Sammer als neuen Sportdirektor getrotzt und einen Rückrunden-Start nach Maß perfekt gemacht. Mladen Petric führte den Fußball-Bundesligisten zum 1:0 (0:0) über Eintracht Frankfurt.

Für den HSV war es der zweite Sieg im zweiten Rückrundenspiel. In seinem ersten Spiel nach zweimonatiger Verletzungspause war der eingewechselte kroatische Nationalspieler mit seinem fünften Saisontor in der 65. Minute Matchwinner für den HSV.

«Das ist etwas Entscheidendes, dass wir schon wieder zu Null gespielt haben», sagte Petric. Scheinbar unbeeindruckt vom Theater hinter den Kulissen stürmte der HSV mit nun 30 Punkten dank Petric wieder in Reichweite der Europapokalplätze.

Die Eintracht erlitt mit der zweiten Niederlage in Folge einen Rückschlag im Kampf um die internationalen Ränge. Mit 26 Punkten stagnieren die stark ersatzgeschwächten Frankfurter auf Platz acht. «Wir haben eigentlich das Beste draus gemacht, aber nach dem 0:1 war es schwer», sagte Eintracht-Kapitän Patrick Ochs.

Der HSV machte zunächst gegen den laut Eintracht-Coach Michael Skibbe «allerletzten Kader» der Frankfurter Druck, als habe es das Theater um Sammer und ein angebliches Angebot von Real Madrid für Stürmerstar Ruud van Nistelrooy nie gegeben. Allerdings verflachte das Spiel zusehends gegen die defensiven Hessen. «Unter der Woche ist ja der Eindruck entstanden, als würden wir heute gar nicht spielen», hatte HSV-Coach Armin Veh vor dem Spiel die Turbulenzen kritisiert.

Der aktuelle DFB-Sportdirektor hatte den Spekulationen über einen Wechsel zuvor ein Ende gesetzt, indem er dem HSV einen Korb gab. «Das Interesse des HSV ehrt mich sehr, aber es warten beim DFB noch viele Aufgaben, auf die ich mich freue», erklärte Sammer in einer Pressemitteilung des DFB, wo Sammer noch bis 2013 einen Vertrag hat.

All das schien die Hamburger Spieler vor allem in der ersten Halbzeit zu beschäftigen. Einziger Aufreger vor der Pause war ein heftiger Zusammenprall von Hamburgs Gojko Kacar und Frankfurts Alexander Meier, nachdem beide ausgewechselt werden mussten.

Erst nach dem Wechsel machte der HSV nach der Einwechselung Petrics Dampf. Beim 30. Heimsieg gegen Frankfurt profitierten die Gastgeber allerdings auch vom Verletzungspech der Hessen. Eintracht-Trainer Skibbe, der vor der Partie die Übereinkunft mit Vorstands-Chef Heribert Bruchhagen über eine Vertragsverlängerung für ein weiteres Jahr bestätigt hatte, musste bereits vor Meiers Ausfall auf insgesamt zehn verletzte oder gesperrte Spieler verzichten.

Die Defensiv-Spieler Nikola Petkovic und Sebastian Rode standen gar zum ersten Mal überhaupt in einem Bundesligaspiel auf dem Rasen. Das Hamburger Siegtor fiel auch nach einem Fehler Petkovics.

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