09.09.2013 14:20 Uhr

Lampard will zum Abschluss nach Brasilien

Frank Lampard will in seinem 100. Nationalspiel einen Sieg holen
Frank Lampard will in seinem 100. Nationalspiel einen Sieg holen

Frank Lampard ist kein Egoist. Der große Traum von einer WM in Brasilien macht das persönliche Jubiläum für den Routinier zur Nebensache. Zum 100. Mal kann der Mittelfeldstar vom FC Chelsea am Dienstag in der Ukraine für England auflaufen.

Doch ein Sieg in Kiew ist Lampard wichtiger. "Es wäre nicht schön, dieses Jubiläum zu feiern und es nicht richtig zu machen. Deshalb ist ein gutes Ergebnis das Wichtigste. Wenn wir mit drei Punkten zurückfliegen, haben wir eine starke Ausgangsposition", sagt Lampard vor dem Duell des Spitzenreiters der Qualifikationsgruppe H beim Tabellendritten.

Im Olympiastadion müssen die Engländer mindestens ein Remis einspielen, um auf Kurs direkte Qualifikation zu bleiben. Bei einer Niederlage dürfte der beschwerliche wie risikoreiche Umweg über die Playoff-Spiele nicht zu vermeiden sein. Sollte Nationaltrainer Roy Hodgson Lampard aufbieten, wäre der 35-Jährige der achte Engländer im Club der 100. Rekordnationalspieler ist Keeper Peter Shilton mit 125 Einsätzen.

Topspiele stehen vor der Tür

England und die Ukraine liegen nur einen Zähler auseinander. Bei einem Sieg würde die Ukraine die Gäste von der Spitze verdrängen. Bei dann zwei noch ausstehenden Partien der Ost-Europäer gegen Polen und in San Marino könnte England kaum auf Schützenhilfe hoffen. Wahrscheinlicher wäre, dass es dann am 11. Oktober in London zum Endspiel um Platz zwei gegen Montenegro kommt, ehe zum Abschluss Polen anreist. Die punktgleichen Montenegriner rangieren nur wegen der schlechteren Tordifferenz hinter den Engländern.

Elfmeter-Drama gegen Italien

An Kiew haben die Briten keine gute Erinnerung. Das Elfmeter-Drama gegen die Italiener beendete bei der EM 2012 im Viertelfinale den letzten Titelanlauf. Doch auch die Ukraine hat noch eine Rechnung offen. In der Gruppenphase gab es in Donezk ein 0:1. Ein Tor des EM-Gastgebers wurde nicht gegeben, obwohl John Terry den Ball erst hinter der Linie ins Feld zurückschlug - eine klare Fehlentscheidung.

Für Lampard ist die Vergangenheit kein Thema mehr. Zumal er selbst bei der EM verletzt fehlte. Obwohl Coach Hodgson die Offensivkünstler Daniel Sturridge, Danny Welbeck, Wayne Rooney und Andy Carroll fehlen, verschwendet er an ein Scheitern keinen Gedanken. Er ist fokussiert. "Wir wollen gewinnen. Wir wissen, dass die Ukraine stark ist, aber wir sind es auch", meint Lampard. Im Hinrundenspiel war ihm in London per Elfmeter der späte Ausgleich gelungen. Die jüngsten vier Partien hat die Ukraine aber allesamt gewonnen - und dabei 18 Treffer erzielt. Zuletzt sprang ein 9:0 gegen San Marino heraus.

WM als letzte Chance

Lampard macht keinen Hehl daraus, dass die WM seine letzte Chance ist, ein großes Turnier zu spielen. Er steht vor dem Ende seiner Karriere. "Ich werde zwar nicht sagen, dass ich danach aus dem Nationalteam zurücktrete, aber realistisch betrachtet, wird es mein letztes Jahr sein. Es wäre großartig, ausgerechnet in Brasilien noch einmal für England anzutreten", sagt Lampard.

Sein Debüt hatte er 1999 beim 2:1 gegen Belgien gegeben. Bisher gelangen ihm im Nationaltrikot 29 Treffer. In Brasilien sollen weitere folgen. Er weiß, dass dazu ein Erfolg in Kiew hilfreich wäre. "Doch auch wenn wir verlieren, geht es weiter", sagt der Profi. Es käme schließlich nicht darauf an, wie man zu einer WM kommt, sondern nur, dass man dabei sei. Lampard wird bis zum Ende kämpfen, um sich seinen WM-Traum zu erfüllen.

dpa

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