16.08.2013 11:14 Uhr

Mchitarjan vor Pflichtspiel-Debüt

Henrich Mchitarjan will beim BVB für Furore sorgen. Foto: Patrick Seeger
Henrich Mchitarjan will beim BVB für Furore sorgen. Foto: Patrick Seeger

Er beherrscht fünf Sprachen, will im Winter ein Wirtschaftsstudium abschließen und verblüfft seine Mitspieler mit ungewöhnlich schnellen Lernfortschritten im Fach Deutsch - Henrich Mchitarjan wirkt wie der Gegenentwurf eines Fußball-Profis.

Der mit rund 26 Millionen Euro teuerste Einkauf in Dortmunds Vereinshistorie hat an neuer Wirkungsstätte binnen weniger Wochen mächtig Eindruck hinterlassen - nicht nur auf dem Trainingsplatz.

Das allürenfreie Auftreten und das fußballerische Können des 24 Jahre alten armenischen Nationalspielers bestärken die BVB-Führungskräfte in ihrer Einschätzung, sich bei der beschwerlichen Suche nach einem Götze-Ersatz für den Richtigen entschieden zu haben. Bereits im Trainingslager Mitte Juli geriet Fußball-Lehrer Jürgen Klopp ins Schwärmen: "Henrich passt hier rein wie Faust aufs Auge oder Arsch auf Eimer."

Noch nicht ganz fit

Nach vierwöchiger Zwangspause will Mchitarjan nun beweisen, dass der erste Eindruck nicht täuscht. Der bei einem Testspiel in Luzern erlittene Teilanriss der Syndesmose scheint ausgeheilt. Zwar dürfte der einstige Profi von Schachtjor Donezk am Sonntag im Duell mit Aufsteiger Eintracht Braunschweig noch nicht in der Startelf der Borussia stehen, wohl aber zum Kader gehören. Der Ausfall von Ilkay Gündogan macht es wahrscheinlicher, dass Klopp den Trainingsfleiß des Rekonvaleszenten zumindest mit einem Kurzeinsatz belohnt.

Ähnlich wie sein Mitstreiter Pierre-Emerick Aubameyang, der als dreifacher Torschütze vor einer Woche in Augsburg ein brillantes Debüt feierte, könnte auch Mchitarjan zu einer Liga-Attraktion werden. "Es ist außergewöhnlich, wie er uns alle mitreißt mit seiner großen Lust auf Fußball. Tolle Arbeitsauffassung, technisch herausragend, Tempo - alles da", lobte Klopp.

BVB ist gut aufgestellt

Die Genesung von Mchitarjan erhöht die Variationsmöglichkeit des Trainers in der Offensive. Der "Fünf-Sterne-Sturm" ("Kicker") mit Aubameyang, Mchitarjan, Robert Lewandowski, Marco Reus und Jakub Blaszczykowski verspricht Hochgeschwindigkeits-Fußball auf höchstem Niveau. "Wir fühlen uns gut aufgestellt", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc.

Die hohe Ablöse, die der BVB investierte und die noch knapp über der für Marcio Amoroso im Jahr 2001 liegen dürfte, empfindet Mchitarjan nicht als große Belastung. "Ich werde alles geben, dass der BVB keinen Cent dieser Summe bereut", versprach er schon bei seiner Vorstellung im Juli.

 

dpa

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